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Flight Simulator X

Fliegen ist seit jeher der Traum der Menschheit. Kein Wunder also dass mit dem Erscheinen des ersten anno dazumal grafisch und technisch noch sehr spartanischen Flugsimulators von Microsoft der Run darauf ungeahnte Dimensionen annahm.

Nun bringen die Redmonder mit Version 10 – kurz X – eine Version auf der Höhe der Zeit und darüber hinaus.

Ursprünglich sollte die Jubiläumsversion des Flight Simulator parallel zum Launch von Windows Vista auf den Markt kommen, das ja bekanntermaßen DirectX 10 unterstützen wird. Ob es nun noch nicht an der am Markt befindlichen fehlenden 10er Grafikhardware lag, ob an der Notwendigkeit der Überarbeitung von Vista, das Weihnachtsgeschäft mit diesem wichtigen Titel wollte man bei Microsoft wohl nicht missen. So entsteht der Eindruck, dass man Abstriche hinsichtlich der Präsentation bewusst in Kauf nahm, denn trotz einer deutlichen Verbesserung der Optik in vielen Bereichen hebt sich der Flightsimulator X nicht so wesentlich vom Vorgänger ab, wie wohl viele gedacht haben. Doch die derzeitige Hardware seitens Prozessor, Grafikkarte oder Arbeitsspeicher lässt in den meisten Fällen nicht einmal zu, das volle Potential der X Version auszuspielen.

Thermikflug im Ennstal

Ich gebe zu, mich hat der Flight Simulator immer sehr fasziniert und für mich gehört es als passioniertem Gleitschirmflieger zum schönsten, mit einem Segeflieger die Thermikquellen der Ennstal-Trasse virtuell abzufliegen. Doch neben den ganzen Freeflight Modi gibt es auch erstmals in der Geschichte des Flight-Simulator eins: Missionen! Dabei ist es wesentlich, welche Version man nun kauft, nur die 15 Euro teurere Professional Version bietet 50 Einsätze, die Standard lediglich 30. Ein Teil dieser Missionen beschränkt sich auf Einführung in die Fliegerei, vom Ultralight Drachen mit Motor, über Segelflieger und historische Maschinen bis hin zu riesigen Verkehrsflugzeugen. Dann wird’s spannend: Thermiksoaring im Ennstal, Linienflug Rom-Neapel in Echtzeit, eine Suchaktion im Bermuda Dreieck, Hilfslieferung mit Abwurf der Hilfsgüter, sogar schwierige Anflüge auf den Flughafen Quito in Ecuador sind dabei. Red Bull dürfte wohl ein bisschen gesponsort haben: So kann man das rasante Red Bull Air Race nachfliegen – für Leute die Action bevorzugen, sicher erste Wahl.

Auswahl im Hangar

Die Flugzeuge zeigen dabei unterschiedlichste Charakteristika – vom gemütlichen Retro-Propellerflieger bis hin zum sensiblen Learjet ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Bedienung gestaltet sich je nach Wahl sehr simulationslastig oder angenehm und einfach zu bedienen. Ein Joystick ist in jedem Wahl empfehlenswert, luxuriösere Modelle mit separatem Schubregler für die andere Hand steigern das Cockpitgefühl. Das Cockpit wirkt zwar nach wie vor für Neulinge erschreckend kompliziert, aber man kann ja mit historischen Fliegern oder dem UL eine Runde drehen und so mit den Funktionen warm werden.

Weltenbummler und andere Entdecker

Für Entdecker, die mal eben über der Heimatstadt eine Runde drehen wollen, gibt’s wie immer den auf Dauer etwas eintönigen Freiflugmodus. Hier wählt man aus 18 in der Standard- und 24 Fliegern in der Pro-Version. Von der Cessna über DC-3 und Learjet bis hin zu 737 und 747 kann man viele der bekannten zivilen Flugzeuge steuern. Dagegen ist die Auswahl an Helikoptern eher mager, nur zwei kleine Helis haben es ins Spiel geschafft. Da ist viel Platz für kostenpflichtige Erweiterungen – MS denkt an die Zukunft…Freiflieger wissen wie immer die Option, neben Wetter, Jahreszeit und Tageszeit frei wählen zu können, auch die freie Wahl der Flugroute zu schätzen. So ein Flug über die Niagarafälle oder das imposante Las Vegas bei Nacht macht Laune und sorgt für Kurzweil. Witziges Detail am Rande: Der Boden wirkt nun dank Autos oder Tieren, die unter einem – wenn auch grafisch etwas klotzig umgesetzt – herumwuseln, doch belebter, am Flugverkehr wurde dagegen gespart. Abhilfe schaffen Addons, die von der Vorgängerversion übernommen werden können.

Gemeinsam einsam im Cockpit

Die Freaks oder angehenden Hobbypiloten dürfte der Multiplayer-Modus für viele Stunden beschäftigen. Über Gamespy loggt man sich in Multiplayer-Einsätze ein, und kann dann mit bis zu zwei anderen Spielern ein Cockpit besetzen, auch der Tower kann von realen Gamern eingenommen und bedient werden. Letzteres beschränkt sich allerdings auf die Pro-Variante. Kommuniziert wird über Voice over IP oder per Chat.

Tecs´n Specs

Grafisch ist die X Variante des Flightsimulator wie gesagt zwar auf der Höhe der Zeit, aber vom Fotorealismus der DirectX Bilder, die man bereits zu Gesicht bekam, noch meilenweit entfernt. Wer die Grafik ausreizen will, braucht ordentlich Power unter der Haube, auf mittelmäßigen Rechnern sehen die Flugzeuge zwar sehr detailliert aus, die Landschaft hebt sich aber nicht mehr sehr von der Vorgängerversion ab. Bleibt gespannt zu hoffen, was sich mit Vista und DirectX 10 noch tun wird. Soundtechnisch zeigt sich FSX von der realistischen Seite: Motoren- und Umweltgeräusche wirken absolut realistisch und dass man keine Musik im Spiel selbst hört, ist eher positiv anzurechnen.

Fazit:

Die zehnte Auflage von Microsofts Flugsimulator glänzt wie üblich mit unglaublicher Freiheit, einer recht umgänglichen Steuerung bzw. einem gut anpassbaren Schwierigkeitsgrad, mit dem vom Neuling bis zum Profi fast alle Flugbegeisterten gut bedient sind. Die Grafik ist zeitgemäß, könnte aber einen Tick lebendiger und realistischer sein. Die Missionen beleben das Genre, und dürften auch Simulationhasser vor den Monitor locken. Letztlich bleibt die Hoffnung auf baldige bezahlbare DirectX 10 Grafikkarten und Windows Vista, dann kann die Jubiläumsausgabe mit richtig dicker Optik protzen. Für Flieger mit einem einigermaßen gut bestückten Rechner ein tolles Weihnachtsgeschenk mit Zukunftspotential!

Gewinnspiel:

Wir haben drei Verkaufsversionen der Professional Version des Flight Simulator Xverlost. (Gewinnspiel ist bageschlossen).
Die Gewinner:
Dietmar Fussenegger, Dornbirn
Bilgeri Robert, Wolfurt
Patrick Dablander, Bregenz
Die Gewinner werden persönlich verständigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

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