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Fleischskandal: Rückholaktion kam zu spät

Nachdem die Reste aus der Fleischproduktion unerlaubt für Lebensmittel weiterverarbeitet worden sind, startete das Umweltministerium einen Rückruf, der allerdings ohne Erfolg blieb.

Zu spät erfolgte eine Rückholaktion nach dem Fleischskandal in Bayern:

Offenbar sind die beanstandeten Produkte bereits aufgegessen worden.

„Wir müssen davon ausgehen, dass wir kein Material aus den Supermarktregalen mehr rausholen können, weil es wahrscheinlich schon verzehrt ist“, sagte Ministeriumssprecher Roland Eichhorn am Sonntag. Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass 2.600 Tonnen der nicht für den menschlichen Verzehr geeigneten Tierreste auch noch nach Italien, Ungarn und Frankreich geliefert worden waren. In Deutschland gingen die Abfälle an zwei bayerische Betriebe und auch an Firmen in Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

Durch die vielen Zwischenhändler lasse sich der Weg der Fleischabfälle bis ins Supermarktregal und zum Verbraucher kaum nachvollziehen. Nach dem Skandal will Bayern nun mit einem Vorstoß auf EU-Ebene dafür sorgen, dass solche „kriminellen Machenschaften“ im Zukunft noch wirksamer verhindert werden können.

Im Fleischskandal geht es um Schlachtabfälle der so genannten Kategorie 3 (K 3). Dabei handelt es sich um Abfälle wie Schlachtkörperteile, Geflügelreste, Schweineschwarten und Knochen, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Sie dürfen nur zu Hunde- oder Katzenfutter, Knochenmehl-Dünger oder zu Biogas weiterverarbeitet werden. Die Staatsanwaltschaft Memmingen ermittelt gegen einen Verdächtigen, der die Schlachtabfälle umdeklariert und dann an die Lebensmittelproduzenten verkauft haben soll.

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