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Flavio Briatore ist stinksauer

Flavio Briatore ist sauer. So sauer, dass der italienische Formel-1-Manager eine ganze Zeitungsseite brauchte, um seinen Ärger kund zu tun.

In einer Anzeige im „Corriere della Sera“ beklagte sich der Playboy über Sardiniens neue Gebühr für Yachten und Privatflugzeuge. Bis zu 15.000 Euro müssen Yachtbesitzer nämlich neuerdings fürs Anlegen in den Häfen der Mittelmeerinsel bezahlen. Mit den Einnahmen will die Inselverwaltung Straßen und öffentliche Gebäude sanieren. Der seit Juni gültige Gebührenkatalog beginnt bei 150 Euro für die Landung von Privatjets mit vier Passagieren. Das Ende der Preisliste bilden die stattlichen 15.000 Euro für das Anlegen von über 60 Meter langen Yachten. Auch für Ferienhäuser werden je nach Größe zwischen 900 und 3.000 Euro pro Jahr fällig.

Unerhört, findet Briatore und mit ihm viele andere seiner Leidensgenossen. „Wissen Sie denn nicht, dass Touristen ihr Geld da am Großzügigsten ausgeben, wo sie mit offenen Armen empfangen werden?“, fragt der 56-Jährige in seiner Anzeige. Mehr als sechs Millionen Euro hätten allein seine Unternehmen auf der Insel investiert. „Die Touristen hinterlassen mehr als nur leere Champagnerflaschen“, sagt Briatore, der auf der Insel auch den Nachtclub „Der Milliardär“ betreibt. Jetzt heißt es, die Reichen und Schönen könnten sich bald nach einem anderen Plätzchen umschauen. Das nahe gelegene Korsika oder das spanische Ibiza böten sich an. Das wäre ein schwerer Schlag für Sardinien, das den Großteil seiner Einnahmen aus dem Tourismus bezieht. Die Insel lockt dabei vor allem Luxustouristen an. Unter anderem gönnt sich auch der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconis eine Urlaubsresidenz auf der Insel.

Regionalpräsident Renato Soru macht sich aber um den Tourismus keine Sorgen. Tatsächlich sei die Zahl der Yachtbesucher sogar gestiegen. In den Monaten Mai und Juni seien zehn Prozent mehr Schiffe und Flugzeuge auf der Insel angekommen. „Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, dass keiner mehr kommt“, erklärte Soru, selbst milliardenschwerer Unternehmer. „Wir haben schließlich etwas zu bieten.“

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