Was bislang nur spekuliert wurde, ist jetzt bittere Wahrheit: Der deutsche Bekleidungshersteller Bäumler, Spezialist für Herrenanzüge, wird die Produktion in Hohenems schließen. Den rund 280 MitarbeiterInnen wird die Hiobsbotschaft am Dienstag um 16 Uhr in einer Betriebsversammlung mitgeteilt, eine Stunde später werden die heimischen Medien über Details der „weiteren Ausrichtung“ der Firma Hans Bäumler GesmbH & Co. (Hohenems) informiert.
Ingolstadt entschied
Durch die Auslagerung von Produktion und Konfektion nach Ungarn und Rumänien werden mindestens 180 Beschäftigte ihren Job verlieren. In Hohenems sollen nur noch die Roh- und Fertigwarenlager sowie der Versand und der Vertrieb verbleiben. Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner jüngsten Ausgabe kurz vermeldete, sei diese Entscheidung vor kurzem im Vorstand der Muttergesellschaft Bäumler AG in Ingolstadt (Bayern) gefallen.
Gerüchte, wonach die Produktion in Hohenems zu teuer sei und aus diesem Grund in Billiglohnländer ausgelagert werden soll, hielten sich schon länger. So hatte zuletzt der Wirtschaftspressedienst gemeldet, dass über eine „spürbare Verkleinerung des Standortes Hohenems nachgedacht“ werde.
60 Jahre im Ländle
Bäumler ist bereits seit 60 Jahren in Vorarlberg präsent. Seitdem wird in Hohenems klassische Herrenmode – Anzüge, Sakkos und Hosen – hergestellt. Mitte der achtziger Jahre hatte Bäumler in Vorarlberg noch 600 Beschäftigte – heute ist es nicht einmal mehr die Hälfte.
Am Standort Hohenems wurde im vergangenen Jahr ein Umsatz von 40 Millionen Euro erzielt – die ganze Bäumler-Gruppe kam zuletzt auf rund 120 Millionen Euro.
