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Firmen ohne Lehrlinge sollen zahlen

Der Vorsitzende der Metallergewerkschaft Rudolf Nürnberger fordert, dass Unternehmen, die keine Lehrlinge ausbilden, Ausgleichszahlungen leisten sollen.

„Rund 125 Kollektivverträge werden unsere beiden Gewerkschaften in Zukunft verhandeln. Wir werden uns also mindestens zwei mal pro Woche mit aller Kraft und Stärke bei Kollektivvertragsverhandlungen dafür einsetzen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieses Landes ihren gerechten Anteil bekommen“, sagte Rudolf Nürnberger, Vorsitzender der Gewerkschaft Metall-Textil, im Rahmen der gemeinsamen Landeskonferenz der Gewerkschaften Metall- Textil und Agrar-Nahrung-Genuss am Samstag, dem 11. Februar 2006, in Dornbirn.

Dornbirns Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele, AK-Präsident Josef Fink, ÖGB- Landesgeschäftsführerin Manuela Auer, Regierungsbeauftragter Kommerzialrat Egon Blum, Vorarlbergers Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber und ANG-Vorsitzender Rainer Wimmer eröffneten mit ihren Begrüßungsreden die Konferenz. Besiegelt wird, was bereits vier Jahre vorbereitet wurde

Wimmer ging in seiner Rede auf die bevorstehende Fusion der Gewerkschaften Metall – Textil und Agrar-Nahrung-Genuss ein und betonte, dass dies der Schritt in die richtige Richtung sei: „Wir besiegeln hier und auf den weiteren Landeskonferenzen das, was wir in den letzten vier Jahren vorbereitet haben. Wir gehen in eine gemeinsame Zukunft und wollen unseren Mitgliedern und unseren Betriebsrätinnen und Betriebsräten die beste Unterstützung und das beste Service bieten.“ Meilensteine in der Kollektivvertragspolitik

GMT-Vorsitzender Rudolf Nürnberger bezeichnete in seinem Referat das von der GMT mit der Gewerkschaft der Privatangestellten vereinbarte gemeinsame Entgeltsystem für ArbeiterInnen und Angestellte in der Metallindustrie und in der Elektro/Elektronikindustrie als Meilenstein in der Kollektivvertragspolitik: „Das System zeigt, dass unsere Kollektivverträge Instrumente sind, mit denen wir für die Beschäftigten Vieles positiv verändern können.“ Auch auf das immer wieder heiß diskutierte Thema Arbeitszeiten ging der GMT-Vorsitzende ein: „Von politischer Seite kommen immer wieder Forderungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Wie das Amen im Gebet wird das Argument ständig wiederholt, dass andere Länder viel flexibler sind, und dass dort mehr und länger gearbeitet wird“, meinte Nürnberger. „Die Beschäftigten in Österreich sind schon jetzt sehr flexibel und unsere Kollektivverträge ermöglichen schon jetzt eine Vielzahl an Arbeitszeitmodellen. Wir sind also sehr wohl gesprächsbereit – wir wären aber eine schlechte Gewerkschaft, wenn wir unbezahlter Mehrarbeit zustimmen würden.“

Zur neuen Rekordarbeitslosigkeit kritisierte Nürnberger die Versäumnisse der Bundesregierung: „Der Trend der steigenden Arbeitslosigkeit bleibt ungebrochen und ist katastrophal. Das ist ganz klar auf fehlende Arbeitsmarktpolitik auf Bundesebene zurück zu führen“, so Nürnberger. „Die fehlenden Arbeitsplätze sind aber auch für uns Gewerkschaften das größte Problem, das es zu bewältigen gilt. Denn wir Gewerkschaften vertreten nicht nur die arbeitenden Menschen in Österreich, nein, ein Anrecht auf die Solidargemeinschaft und auf unsere volle Unterstützung haben auch die arbeitslosen Menschen in diesem Land. Wir müssen mit dafür sorgen, dass jene, die einen Job wollen, auch einen bekommen.“ Loacker mit 100 Prozent als Landesvorsitzender gewählt

Alle Delegierten der Konferenz wählten Norbert Loacker als Landesvorsitzenden. Seine Stellvertreter sind Paul Fitz, Josef Konrad, Herbert Dür, Reinold Diem und Oliver Griesser.

Bei den Konferenzen der Landesfrauen und der Landesjugend, die bereits im November 2005 und im Jänner 2006 im Vorfeld der Landeskonferenz stattgefundenen haben, wurden Andrea Stark zur neuen Landesfrauenvorsitzenden und Ramona Berkmann zur neuen Landesjugendvorsitzenden gewählt. Diese neuen FunktionärInnen sind nach dem Fusionsgewerkschaftstag im Mai 2006 im Amt. Schlussansprache des Landesvorsitzenden Loacker

Loacker bedankte sich bei den Delegierten für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Er ging in seiner Schlussrede auf das Sicherheitsbedürfnis der Menschen und die Rolle der Gewerkschaften dabei ein. „Junge Menschen brauchen heute die Sicherheit, dass sie sich ihre Ausbildung auch leisten können“, so Loacker. „Sie brauchen die Sicherheit, dass sie nach ihrer Ausbildung einen Job bekommen um ihr weiteres Leben planen und finanzieren zu können. Und nach dem aktiven Berufsleben brauchen die Menschen die Sicherheit im dritten Lebensabschnitt. Pensionen, von denen sie leben können, ein Gesundheitssystem, dass nicht nur jene mit gut gefüllten Geldbörsen betreut, und ein Sozialsystem, das für alle da ist“, stellte Loacker klar. „Wir haben als Gewerkschaften die große Aufgabe diesem Sicherheitsbedürfnis bestmöglich nachzukommen und auf diese Art unseren Beitrag als Sozialpartner zu leisten.“ Gewerkschaftstag im Mai 2006

Der 3. Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Metall – Textil findet von 8. bis 10. Mai 2006 im Austria Center Wien statt. Dabei soll unter anderem die Fusion von GMT und Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss (ANG) beschlossen werden. Die Gewerkschaft Metall – Textil bietet unter der Webadresse www.gewerkschaftstag.at alle wichtigen und aktuellen Informationen rund um den Gewerkschaftstag. (Quelle: GMT-PresseI

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