Der Tag nach dem Halbfinale ist der Tag vor dem Finale – und so war der Freitag in der Welt des Eurovision Song Contests im Wesentlichen von gespannter Vorfreude geprägt. Dabei mussten die 27 Teilnehmer, die am Samstag um die europäische Sangeskrone rittern, abends zum Juryfinale in der Stadthalle antreten. Dort wird es vor allem in der ersten Hälfte des großen Showabends Schlag auf Schlag gehen.
Österreichs Lied für den ESC:
The Makemakes starten als 14.
So wurde die genaue Startreihenfolge bekannt geben, die vor allem bis zum Auftritt der österreichischen Makemakes auf Platz 14 die geballte Favoritenladung bereithält. Unter anderen finden sich Australiens Guy Sebastian, Sloweniens Duo Maraaya, Israels “Golden Boy” Nadav Guedj oder Estlands Melancholie-Duo Elina Born und Stig Rästa im ersten Teil der Show. Dort treffen sie auch auf die serbische Stimmgewalt von Bojana Stamenov, die Ausnahmemusiker Mörland und Debrah Scarlett aus Norwegen oder den hochgehandelten Co-Favoriten Mans Zelmerlöw aus Schweden. Letztlich haben nur Russland mit Startplatz 25 und Italien mit Nr. 27 einen der späten Plätze ergattert.
Drums for life! Posted by The Makemakes on Freitag, 22. Mai 2015
Austria vs. Australia
Wer dabei auf einen neuerlichen Song Contest in Österreich hofft, für den hat sich am Freitag eventuell eine zweite Möglichkeit abseits eines weniger wahrscheinlichen Makemakes-Sieges eröffnet. ORF-Finanzchef Richard Grasl ließ mit der Aussage aufhorchen, dass im Falle eines australischen Triumphes durchaus denkbar wäre, dass der nächste ESC wieder in der Alpenrepublik stattfindet – müssen sich die Vertreter von Down Under doch einen europäischen Partner als Ausrichter suchen. “Wir können das Veranstalten des Song Contest ja jetzt schon sehr gut. Also wenn Australien zahlt, warum nicht …”, orakelte Grasl gegenüber der APA.
Demo gegen ESC
Dass es auch einige wenige Österreicher gibt, die dem Event gegenüber weniger positiv eingestellt sind, unterstrich am Freitag der einstige Pegida-Österreich-Sprecher Georg Immanuel Nagel. Allerdings musste er seine ursprünglich für den Finalabend geplante Demo gegen “Werteverfall und Dekadenz” zu einer Standkundgebung beim Westbahnhof umfunktionieren. Erwartet werden selbst von den Organisatoren nicht mehr als 500 Sympathisanten – laut Anmeldung.
Zuschauerrekord bei Halbfinale
Die Mehrheit der Österreicher dürfte man damit nicht repräsentieren, verzeichnete der ORF doch am Donnerstagabend mit bis zu 956.000 Zuschauern einen Rekord bei der Übertragung eines ESC-Halbfinales. Wer zu diesen Song-Contest-Freunden gehört und sich selbst die gespannte Wartezeit auf das große Finale verkürzen will, der kann zum neuesten “Micky Maus”-Heft greifen, das am Freitag erschienen ist. Dort retten Tick, Trick und Track sowie Daniel Düsentrieb die ESC-Teilnehmer, die in einer vom Absturz bedrohten Gondel in Tirol gefangen sind.
Song Contest und Conchita-Lookalike
Alternativ kann man sich auch weiterhin zum Eurovision Village am Wiener Rathausplatz aufmachen, wo am Freitag ein “Conchita-Lookalike-Contest” zwei Finaltickets an das beste Wurst-Double vergab. Es setzte sich Curtis aus Südafrika durch, der im hautengen Outfit und mit schwarzer Perücke Conchita tatsächlich ähnelte. (APA)