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Feuerwehrmänner löschten "eingeraucht"

&copy APA Symbolfoto
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Teilweise „eingeraucht“ dürften einige Einsatzkräfte der Wiener Berufsfeuerwehr ihren Dienst versehen haben: Wiener betrieb Hasch-Plantage - Ernte zum Teil an Kollegen verkauft - geraucht wurde angeblich auch auf der Feuerwache.

Im Wiener Landesgericht wurde am Freitag ein 30-jähriger Oberfeuerwehrmann rechtskräftig zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt, weil er das Abstellkammerl in seiner Wohnung in eine Hasch-Plantage umfunktioniert hatte. Die Ernte verkaufte er zum Teil an Kollegen, geraucht wurde angeblich sogar auf der Feuerwache.

Der Feuerwehrmann benötigte sechs Joints pro Tag, um seine „Hyperaktivität“ in den Griff zu bekommen, wie er dem Schöffensenat (Vorsitz: Peter Liebetreu) erklärte: „Es hat mich ruhiger gemacht.“ Weil er es allmählich satt hatte, sich in einschlägigen Lokalen Nachschub zu besorgen, wurde er zum Farmer in eigener Sache: „Es war nervig, immer herumzufahren. Mir war es lieber, dieser Aufwand, als ständig herumzufahren.“

Kollegen wurden mitversorgt

Seine Plantage konnte sich durchaus sehen lassen, verfügte über eine computergesteuerte Wärmelampe und ein Abzugsrohr, so dass den Nachbarn der süßliche Geruch nicht in die Nase stach. Zwei Mal jährlich erntete der Florianijünger. Zuletzt fiel der Ertrag immer so gut aus, dass er auch einige „kiffende“ Kollegen mitversorgen konnte.

Für zumindest drei Brandbekämpfer war der 30-Jährige nämlich die verlässliche Bezugsquelle. Teilweise soll er ihnen das Cannabis ungeniert in den Dienst mitgebracht haben. Dass dort auch gemütlich geraucht wurde, stellte er vor Gericht zwar in Abrede – nachdem die Plantage Ende November 2003 auf einen „Zund“ hin aufgeflogen war und 17 in Vollblüte stehende Stauden ans Tageslicht kamen, hatte er das allerdings noch zugegeben.

Amtsverlust wahrscheinlich

Der suspendierte Feuerwehrmann war mit dem Schuldspruch nach dem Suchtmittelgesetz einverstanden. Ob er seinen Job je wieder ausüben kann, hängt vom Ausgang seines Disziplinarverfahrens ab. Ein Amtsverlust ist nach Einschätzung seines Verteidigers wahrscheinlich.

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