Der mit EU-Haftbefehl gesuchte “Cretu” alias Bogdan N. (29) aus Cluj wurde am frühen Mittwochabend in einer Wohnung in Wien-Alsergrund von der Cobra gefasst. Ebenfalls festgenommen wurden zwei rumänische Landsleute des 29-Jährigen. Sie haben mit dem Verbrechen an der Prostituierten offenbar nichts zu tun, wie sich bis Donnerstagmittag herausstellte. “Beide werden derzeit einem fremdenrechtlichen Verfahren unterzogen”, teilte die Polizei mit, das heißt, die Männer hielten sich offenbar illegal in Österreich auf.
Die Einvernahme “Cretus” und seines mutmaßlichen Komplizen hat erst zu Mittag begonnen, weshalb die Polizei noch keine Angaben zur Verantwortung des 29-Jährigen machen konnte. Als Hintergrund der Tat galten Streitigkeiten im Rotlichtmilieu: “Cretu” soll Standplatz-Gebühren verlangt haben. Die 35-jährige Florentina M. weigerte sich angeblich zu zahlen. Sie wurde in den frühen Morgenstunden des 16. Mai im Eingangsbereich des Lokals “Fantastic” in der Laxenburger Straße angezündet, mehrere Männer ergriffen daraufhin die Flucht. Die Frau erlitt Verbrennungen von 20 Prozent der Haut, ihr Zustand war zunächst kritisch.
Bei dem am 8. Juni nach einer Zielfahndung in Amsterdam gefassten Mann soll es sich um einen Cousin “Cretus” handeln, der als Mittäter gesucht worden war. Der dritte Mann, nach dem gefahndet wurde, ging der Polizei am Mittwochabend praktisch in die Falle: Nach der Verhaftung “Cretus” und der Festnahme seiner beiden Landsleute in einer Wohnung in der Borschkegasse durch die Cobra legten sich Beamte des Landeskriminalamts dort noch auf die Lauer – so lange, bis der Gesuchte eintraf.