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Fernwärme Wien: Dienstfreistellungen wegen Verdacht auf Preisabsprachen

Drei Mitarbeiter der Fernwärme Wien wurden freigestellt, es besteht der Verdacht auf Preisabsprachen.
Drei Mitarbeiter der Fernwärme Wien wurden freigestellt, es besteht der Verdacht auf Preisabsprachen. ©APA/ Herbert Pfarrhofer
Wegen des Verdachts auf Preisabsprachen bei Ausschreibungen der Fernwärme Wien ermittelt die Staatsanwaltschaft. Insgesamt soll ein Schaden von fünf Millionen Euro entstanden sein. Jetzt ist es zu ersten Dienstfreistellungen gekommen.
Preisabsprachen bei der Fernwärme

Drei Personen der in die Kritik geratenen Abteilung Fernleitungen der Fernwärme Wien, darunter deren Leiter, wurden am Freitag “aufgrund des Vertrauensverlustes für eine weitere Zusammenarbeit” mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt, wie ein Unternehmenssprecher der APA mitteilte.

Dienstfreistellungen sollen ein klares Zeichen vermitteln

“Wien Energie setzt damit ein klares Zeichen Richtung Kunden, Lieferanten, Partner und Mitarbeiter, dass solche vermeintlichen Unrechtmäßigkeiten keinen Platz im Unternehmen haben”, hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Man halte aber fest, dass für alle Beteiligten nach wie vor die Unschuldsvermutung gelte.

Wie berichtet soll es bei Ausschreibungen der Fernwärme Wien seit Jahren zu Preisabsprachen unter mitbietenden Rohrleitungsbauunternehmen gekommen sein. Zudem sollen Mitarbeiter der Abteilung Fernleitungen “Bedarfszuwendungen” – sprich: unrechtmäßige Geldbeträge – entgegengenommen haben.

Ermittlungen gegen 15 Mitarbeiter der Fernwärme Wien

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen alle 15 Mitarbeiter der Abteilung sowie gegen elf weitere Personen, die ebenso als Beschuldigte geführt werden. Der Fall war vom Unternehmen selbst in einer Sachverhaltsdarstellung gegen Ende des Vorjahres den Behörden gemeldet worden.

Als Konsequenz aus den kartellrechtlichen Erhebungen stellt die Fernwärme auch interne Strukturen um. So wird die Fernleitungsabteilung aufgelöst und mit zwei bestehenden Abteilungen zu einer einzigen zusammengelegt. Neben erhofften wirtschaftlichen Synergieeffekten soll die Neuaufstellung des Anlagen- und Leitungsbaus künftig die derzeit untersuchten Vorkommnisse erschweren bzw. vermeiden. Der Sprecher betonte heute erneut, dass das Unternehmen an der vollständigen Aufklärung aller Vorwürfe und Details “in höchstem Maße” interessiert sei. (APA)

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