Ein wesentliches Ergebnis der Befragung ist, dass die Bewohner des 10. Bezirks auch über Alternativen zum Parkpickerl abstimmen wollen. So sprechen sich 55 Prozent der Favoritner für kostenlose Anrainerparkplätze aus. Hinsichtlich der Einstellung zum Parkpickerl sind die Bezirksbewohner geteilter Meinung – 44 Prozent sind zumindest eher dafür, 46 Prozent eher bis sehr dagegen. “Wir fordern daher eine Befragung der Bevölkerung sowohl über die Einführung einer flächendekcenden Kurzparkzone als auch über Alternativen wie Anrainerparkplätze und flexible Modelle“ so ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer.
Parkpickerl soll in Favoriten kommen
“Klar ist, dass mit der Einführung des Parkpickerls auch in Favoriten die Parkplatzprobleme weiterhin ungelöst bleiben”, kritisiert Hoffer. “Was sich ändert ist, dass die Favoritner dann fürs Parken zahlen müssen”. Zudem sieht der Club rechtliche Probleme. “Ein großer Teil des Parkplatzsuchverkehrs besteht aus Bezirksbewohnern. Damit werden verparkte Gebiete z.B. rund um den Hauptbahnhof auch durch das Parkpickerl nicht entlastet. Daher ist es rechtlich höchst zweifelhaft, ob ein Parkpickerl für den gesamten, sehr großen 10. Bezirk eingeführt werden kann. Wahrscheinlich ist, dass Favoriten in mehrere Pickerlbereiche unterteilt werden müsste”, so der ÖAMTC-Chefjurist.
Alternativen zur flächendeckenden Kurzparkzone
Als Alternative schlägt der ÖAMTC vor, sich an anderen Bundesländern zu orientieren. Dort besteht teilweise die Möglichkeit sogenannter “Grüne Zonen” in weniger stark verparkten Gebieten. Hier kann gegen Entgelt auch für mehrere Tage geparkt werden. Das ermöglicht auch Besuchern und Pendlern länger zu parken. “Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, ein solches flexibles Modell auch für Wien zu ermöglichen und die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen zu schaffen”, so Hoffer abschließend.