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Favorit Måns Zelmerlöw im Interview: "Glaube nicht, dass ich gewinnen werde"

Der ESC-Favorit gibt sich im Interview bescheiden.
Der ESC-Favorit gibt sich im Interview bescheiden. ©VIENNA.at/ Sarah van den Berg
Er ist der Favorit beim Song Contest 2015 in Wien: Måns Zelmerlöw. Im Interview spricht er über seine Konkurrenz und berichtet darüber, wie er in seiner Schulzeit gemobbt wurde. Dass er heuer den ESC gewinnt, glaubt er übrigens nicht.
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Hört man sich im Song-Contest-Pressezentrum um, fällt unter den genannten Favoriten immer eine Nation: Schweden. Mans Zelmerlöw geht für jenes Land ins Rennen, das bereits fünf Mal den ESC gewinnen konnte. Im APA-Interview sprach der 28-Jährige, der mit “Heroes” im zweiten Semifinale antritt, über seine Beziehung zu Österreich, persönliche ESC-Favoriten und die “Queen of Austria” Conchita Wurst.

Sind Sie das erste Mal in Österreich?

Måns Zelmerlöw: Ich bin das erste Mal in Wien, aber nicht zum ersten Mal in Österreich. Ich fahre jedes Jahr zum Skifahren her.

Haben Sie ein bevorzugtes Skigebiet?

Ich bin meistens entweder in Bad Gastein, Ischgl oder St. Anton. Oft bin ich auch in den französischen oder italienischen Alpen, aber die Berge hier in Österreich sind der absolute Wahnsinn!

Bevor Sie beim Eurovision Song Contest angetreten sind, standen Sie auch schon auf der Musical-Bühne.

Ja, ich startete mit Andrew Lloyd Webbers “Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat” und habe dann auch noch bei “Grease”, “Footlose” und “Romeo & Julia” mitgespielt. Ich liebe Musicals! Es ist einfach eine besondere Kunstform. Mein Lieblingsmusical ist momentan “The Book of Mormon”. Ich hoffe, dass es einmal nach Schweden kommt und ich mitspielen kann.

Wie stressig ist das Abenteuer ESC bis jetzt für Sie?

Die letzten Wochen waren wirklich sehr stressig. Vor allem das viele Reisen ist sehr anstrengend. Wir sind zuerst innerhalb Schwedens sehr viel gereist, und nachdem ich den Vorentscheid gewonnen habe, sind wir auch noch in Finnland, den Niederlanden und Großbritannien gewesen. Es ist aber toll, jetzt endlich hier zu sein und sich komplett auf den Eurovision Song Contest fokussieren zu können. Vor allem ist es aber auch großartig, endlich mehrere Tage hintereinander im selben Bett zu schlafen.

Schweden hat eine große Eurovision-Tradition. Verspürt man dadurch auch einen gewissen Druck?

Eurovision ist wirklich eine große Sache in Schweden und ich weiß auch, dass viele Schweden einen Sieg von mir erwarten. Ich werde einfach mein Bestes geben und darauf hoffen, dass es für das Finale reicht. Ich weiß, dass ich einen guten Song und eine gute Performance habe. Es war schon immer mein großer Traum, bei Eurovision auftreten zu dürfen. Ein anderer Traum ist es, den ESC letztendlich auch zu gewinnen. Aber es kommt auch auf das Momentum an. Schweden hatte in den letzten Jahren immer gute Platzierungen bzw. auch durch Loreen (“Euphoria”, Anm.) gewonnen. Man kann aber nie wissen, ob es auch dieses Mal klappt.

Was können Sie über Ihren Auftritt in der Wiener Stadthalle sagen?

Zelmerlöw: Auf der Bühne habe ich im Hintergrund eine Wand, auf der eine Projektion abgebildet ist. Darauf ist ein kleines, dickliches Strichmännchen zu sehen, mit dem ich über das ganze Lied verteilt gemeinsam performe. Hoffentlich ist es ein Effekt, den man bei Eurovision so noch nicht gesehen hat. Ich finde es jedenfalls sehr cool.

Was genau ist die Geschichte hinter diesem Strichmännchen?

Das Strichmännchen bin ich. Es geht um meine Kindheit und einer Zeit, in der mich ein Schulkollege mobbte. Ich war damals vielleicht zehn oder elf Jahre alt. Das führte sogar dazu, dass sich meine damaligen Freunde von mir abwandten. Das Ganze dauerte ca. eineinhalb Jahre an, bis ein anderer Schulkollege merkte, dass ich ein kompletter Außenseiter bin. Er verhalf mir dann schließlich wieder in die richtige Spur. Noch heute gehört er zu einem meiner besten Freunde. Bei meinem Auftritt auf der Bühne verkörpere ich ihn, wie er mir wieder auf die Beine geholfen hat.

Haben Sie sich schon andere ESC-Kandidaten angehört?

Ja, ich kenne fast alle Songs. Nur auf der Bühne habe ich sie noch nicht gesehen. Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass ich gewinnen werde. Ich tippe da eher auf Australien. Guy Sebastian ist ein großartiger Sänger mit einem sehr guten Song. Außerdem denke ich, dass Italien, Slowenien, Estland und Norwegen gute Chancen haben.

Was halten Sie von den österreichischen Vertretern The Makemakes?

Den österreichischen Beitrag mag ich auch! Ich habe die Jungs sowohl in London als auch Amsterdam schon getroffen. Sie sind sehr cool.

Apropos Österreich: Hatten Sie schon Gelegenheit, Conchita Wurst kennenzulernen?

Ja – wir haben beide aus Spaß bei einer Eurovision Party in London die Bar übernommen. Ich war als Barkeeper tätig und Conchita gab Anweisungen. Sie hat zwar nicht so viel gemacht, aber wir beide hatten sehr viel Spaß. Sie ist ein toller Mensch!

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