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Faschingskrapfen - ein Kraftpaket

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Rund 350 Kilokalorien pro Stück sind ja nicht wirklich figurfreundlich. Aber daran soll man nicht denken, wenn man ihn "verdrückt". Aber warum wurde der Genuss mal von der Kirche empfohlen und wie bekommt man die Kilos wieder von der Hüfte?

Figurfreundlich ist er mit rund 350 Kilokalorien pro Stück nicht gerade: der Faschingskrapfen. In früheren Zeiten war der hohe Energiegehalt laut Informationen des Lebensministeriums jedoch sogar erwünscht. Kirchenmänner sollen den Genuss des süßen Gebäcks im Fasching empfohlen haben, damit auch unterernährte Menschen für die anschließende Fastenzeit noch ein wenig Kraft tanken konnten.

100 Millionen Krapfen pro Jahr

Rund 100 Millionen Krapfen werden laut einer Hochrechnung jährlich in Österreich verspeist, erklärte Hermine Wittmann von der Agrarmarkt Austria (AMA) der APA. Die Zahl wurde im Vorjahr erhoben, größenordnungsmäßig dürfte sie auch für heuer stimmen.

Damals, im Krieg

„In der Kriegszeit haben die Menschen viele Krapfen gegessen, weil sie sehr nahrhaft und relativ billig gewesen sind“, sagte Wittmann. Danach sei der Konsum der fettreichen Mehlspeise im Zeichen von gesteigertem Figurbewusstsein ein wenig zurückgegangen.

Wer hat ihn erfunden?

Die Mär von der Wiener Mandolettibäckerin Cäcilie Krapf als Erfinderin der Mehlspeise geistert jedenfalls noch heute beinahe durch jedes Kochbuch. Der Überlieferung zufolge hatten die gefüllten Germteigkugeln früher sogar symbolische Bedeutung: Teilte ein junges Mädchen ihren Krapfen mit einem Herren, so galt dies als Zeichen der Verlobung.

„Sehr wichtig für einen guten Krapfen ist qualitativ hochwertiges Fett“, gab Oliver Groissböck, Junior-Chef der gleichnamigen Wiener Konditorei, einen Tipp zum Selbstbacken. Auch der Dottergehalt sei bedeutsam: Je höher, desto besser die Qualität und die Farbe der Mehlspeise.

Von den Aromen, welche seine Konditorei hinzufüge, wollte Groissböck nur den Cointreau im Vanillekrapfen verraten. Rum gehöre zwar auch in den Teig, doch habe dieser eigentlich nicht die Aufgabe, Geschmack zu schaffen. „Durch den Rum werden die Poren des Krapfens geschlossen. Dadurch nimmt der Teig weniger Fett auf“, erklärte der Konditor. Für einen tropffreien Essgenuss sei es wichtig, „dort reinzubeißen, wo man das meist gut erkennbare Einstichloch sieht!“

Was tun mit den Krapfenpfunden?

Für jene, die einmal gar zu viel von der Köstlichkeit genossen haben, hat das Lebensministerium folgenden Hinweis parat: Die rund 350 Kilokalorien, die ein großer Faschingskrapfen durchschnittlich in sich trägt, sind mit 50 Minuten mäßig anstrengender, aber flotter Fahrradfahrt wieder vom Leibe gestrampelt.

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