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Fan-Sammelklage gegen Indy-GP

Nach dem Skandal-Grand Prix von Indianapolis hat ein Motorsport-Fan aus Colorado eine Sammelklage gegen die Formel 1 eingereicht. Speedway-Präsident Chitwood schließt Indy-GP 2006 nicht aus.

Larry Bowers will den Automobil-Weltverband (FIA), die Formula One Administration (FOA), den Reifenhersteller Michelin und den Indianapolis Motorspeedway auf Schadenersatz verklagen. Sein Rechtsanwalt William Bock III. warf den Beteiligten “Betrug” vor. FIA-Präsident Max Mosley forderte am Dienstag, dass die rund 160.000 Zuschauer finanziell entschädigt werden, nachdem der Grand Prix der USA nach Rückzug aller Michelin-Teams mit lediglich sechs Autos über die Bühne gegangen war. Zur möglichen Höhe der Summe und der Verfahrensweise äußerte sich der Brite aber nicht. ”Ich denke, dass Michelin und die sieben Teams die Zuschauer entschädigen sollten. Mit ihrer Weigerung, am Rennen teilzunehmen, haben sie sich und dem Sport geschadet”, wurde Mosley in britischen Medien zitiert.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone griff den französischen Reifenhersteller scharf an: “Michelin war dumm. Sie haben keine angemessenen Reservereifen mitgebracht.” Ferrari-Teamchef Jean Todt sagte, den Michelin-Teams am Sonntag drei Kompromissangebote zur Rettung des Rennens gemacht zu haben. “Alle sind abgelehnt worden”, sagte der Franzose der “Gazzetta dello Sport”. Ferrari hätte den sieben Michelin-Teams einen Reifenwechsel erlaubt. Man wäre auch damit einverstanden gewesen, das Tempolimit in der Boxengasse hinauf und die Höchstgeschwindigkeit in der kritischen Steilkurve herunter zu setzen.

Indy-GP 2006 nicht ausgeschlossen
Indianapolis-Motor-Speedway-Präsident Joie Chitwood hat sich trotz des Eklats beim Grand-Prix in Indianapolis versöhnlich gezeigt, er schließt ein weiteres Rennen im Jahr 2006 nicht aus. Chitwood gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass eine Rückzahlung des Eintrittspreises oder die Verlängerung der diesjährigen Tickets für den Grand Prix im nächsten Jahr zur Debatte steht. Einen Zeitpunkt für diese Entscheidung nannte er nicht.

“Die Formel 1 ist ernsthaft in Gefahr”
Niki Lauda befürchtet nach dem Skandalrennen eine Spaltung der Formel 1 und sieht akuten Handlungsbedarf für die Motorsport-Macher. “Die Formel 1 ist ernsthaft in Gefahr”, sagte der Österreicher der Münchner Zeitung „tz”. Gibt es keinen Konsens, “zwingt der politische Machtkampf die Hersteller dazu, eine eigene Serie zu starten – das wäre das Ende der Formel 1”. FIA-Präsident Max Mosley persönlich habe den Einbau einer Schikane vor dem Rennen verhindert, schreibt das Blatt und nennt den Engländer den “Totengräber des Rennens”. Lauda differenziert: “Das Problem ist aber nicht nur Max Mosley. In Indy wurde deutlich, dass die Formel 1 in zwei Lager gespalten ist: Ferrari und der Rest. Hätte Ferrari der Schikane zugestimmt, hätte auch Mosley nachgegeben.”

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