In Gesprächen mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft (BH) Vöcklabruck soll geklärt werden, bis wann Arigona, ihre Mutter und die beiden jüngeren Geschwister das Land verlassen müssen. Die Zogajs würden sich jedenfalls zwei bis drei Wochen Zeit wünschen, um persönliche Angelegenheiten regeln und die Ausreise entsprechend vorbereiten zu können.
Es gehe insbesondere um die Abklärung des Gesundheitszustandes von Nurie Zogaj, so die Volkshilfe. Sie sei nach wie vor psychisch schwer angeschlagen und in ärztlicher Behandlung. Es müsse sichergestellt werden, dass die Frau die Ausreise und die Zeit danach unbeschadet übersteht. “Das Vorgehen der Fremdenpolizei in den vergangenen Tagen hat jedenfalls nicht dazu beigetragen, dass sich ihr Zustand verbessert hätte”, erklärte Walter Deil, der Pressesprecher der Volkshilfe Oberösterreich, gegenüber der APA.
Geordnete Ausreise sei denkbar
Der Rechtsbeistand der Familie, der Linzer Anwalt Helmut Blum, stellte auf Anfrage fest, die im Schreiben der BH enthaltene Formulierung “unverzüglich” werde routinemäßig im Zusammenhang mit rechtskräftigen Ausreiseweisungen verwendet. Es müsse sich nicht um eine sofortige Abschiebung handeln, auch eine geordnete Ausreise sei denkbar. Er denke, dass dies auch in diesem Fall möglich sein werde, so Blum. Da sich die Familie seit 2002 in Österreich aufhalte, sei es verständlich, dass sie nicht innerhalb von Tagen wieder ausreisen könne. Man müsse auch berücksichtigen, dass es hier um Kinder gehe, die noch das Schuljahr abschließen sollten. Blum ist überzeugt, dass dies im Gespräch mit der BH zustande gebracht werde.
Kommenden Montag geht im Dreiraum-Theater in Wien ein “Benefiz für Arigona und Familie” über die Bühne, für das sich u.a. Erwin Steinhauer, Otto Tausig und Roland Neuwirth angekündigt haben. Am 3. Juli findet in Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck), dem langjährigen Wohnort der Zogajs, ein “Fest für Arigona” mit Franzobel und Sigi Maron statt.