Nach der Veröffentlichung eines Fahndungsfotos am Feiertag hat sich noch am selben Tag ein Mann gestellt, der im Zusammenhang mit einer organisierten Betrügerbande gesucht wurde.
"Falscher Polizist" per Lichtbild gesucht: 22-Jähriger geständig
Der Österreicher soll Mitglied einer Gruppierung sein, die allein in Wien seit 2018 einen Schaden in Millionenhöhe verursacht hat. Die Täter melden sich bei vorwiegend älteren Opfern, geben sich als Polizisten aus und ergaunern Wertgegenstände und Geld.
Der 22-Jährige soll im September als Abholer der Beute fungiert haben. Er stellte sich Dienstagabend in der Polizeiinspektion Ausstellungsstraße in der Leopoldstadt. Der Mann zeigte sich zu den Vorwürfen geständig. Weitere Details über seine Aussagen wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt geben.
So ging die Bande in Wien vor
Die Kriminellen gehen stets nach einem ähnlichen Modus Operandi vor. Der Haupttäter, ein 35-jähriger Türken gegen den bereits ein europäischer Haftbefehl besteht, sucht im Telefonbuch nach älter klingenden Vornamen, die auf Senioren schließen lassen. Er ruft diese von einem Handy mit einer "verfälschten Nummer" an und gibt sich als Polizist aus. Der Mann erläutert den Opfern glaubwürdig, dass Trickbetrüger hinter ihrem Ersparten her sind. Die Polizei habe eine Liste mit möglichen Opfern gefunden - etwa im Zuge einer Festnahme oder einer Durchsuchung. Zur Sicherung oder Registrierung würden Polizisten vorbeikommen und die Wertsachen verwahren.
Als einer dieser Abholer fungierte vermutlich der 22-Jährige. Er soll sich am 28. September bei einem Opfer in der Wiener Innenstadt ebenfalls als Beamter ausgegeben und Wertsachen an sich genommen haben.
(APA/Red)