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Fall Sanader - Organisatorische Pannen bei Pressegespräch

Die rund 50 Medienvertreter - die meisten hatten sich im Vorhinein akkreditiert und besaßen einen Passierschein, mussten in Eiseskälte mehr als eine halbe Stunde vor der Sicherheitsschleuse warten und kamen viel zu spät in den "Saal", in den ohnehin keiner mehr hineinpasste. Die Empörung war groß.

Die Pressekonferenz der StaatsanwaltschaftSalzburg zur Auslieferungshaft des kroatischen Ex-PremiersIvo Sanader ist am Donnerstag alles andere als glatt verlaufen. Aus technischen und organisatorischen Gründen fand das Gespräch nicht im Justizgebäude statt, sondern in einem kleinem Raum in einem Gerichtscontainer.

“Wir sind keine Terroristen und haben auch keine Bombe mit”, erzürnte sich ein kroatischer Journalist vor dem Eingang zum Containergebäude am Hinterholzer Kai 4A. Der private Sicherheitsdienst kontrollierte jeden einzelnen Medienvertreter bei der einzig vorhandenen “Sicherheitsschleuse” auf verdächtige Gegenstände. Laut Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb hätte aber ohnehin jeder Akkreditierte den “Verhandlungssaal 1” ohne Absolvierung einer Kontrolle betreten dürfen. Offenbar mangelte es an interner Kommunikation.

Der private Sicherheitsdienst war mit dem Personen-Check heillos überfordert. Während vor der Eingangstüre ein Gedränge und Geschimpfe herrschte, begann die Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Feichtinger, wie geplant um 10 Uhr mit der Pressekonferenz. Ein schließlich von SalzburgerJournalisten um Unterstützung gerufener Gerichtspräsident konnte den Einlass zwar beschleunigen, das Dilemma der Platznot im Verhandlungsraum – übrigens so “groß” wie die Hälfte eines Klassenzimmers – auch nicht lösen. Die “ausgesperrte” Journalistengruppe musste auf die Wiederholung der Pressekonferenz warten, für die sich die Staatsanwältin gerne bereit zeigte. Sie entschuldigte sich höflichst für die entstandenen “Schwierigkeiten”. “Unsere Räumlichkeiten sind sehr begrenzt.”

Der große Schwurgerichtssaal 109 im Landesgericht sei wegen der schlechten Akustik und der große Saal 400 wegen einer am Nachmittag stattfindenden Weihnachtsfeier der Justiz nicht infrage gekommen. “Kein gutes Renommee für die SalzburgerJustiz“, verließ ein kroatischer Korrespondent kopfschüttelnd die Pressekonferenz. Zum Unverständnis einiger Teilnehmer wurde die PK von sechs Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes überwacht. Warum? Bei einem massiven Aufgebot an ausländischen Journalisten wisse man nicht, wie das Gespräch ablaufe, hieß es. “Wir wollten kein Risiko eingehen”, sagte Feichtinger.

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