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Fall Kampusch: War Priklopil kein Einzeltäter?

©EPA
Ein Häftling schürt neue Gerüchte im Entführungsfall Natascha Kampusch. Demnach soll Wolfgang Priklopil keine Einzeltäter gewesen sein.
Kommen neue Details ans Licht?
Fotos von Natascha Kampusch
Kampusch fordert 1 Mio. Euro

Das Ermittlungsverfahren gegen fünf Staatsanwälte wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs im Fall Natascha Kampusch geht Ende der Woche voraussichtlich in eine entscheidende Phase: Angeblich soll die einzige Zeugin der Entführung am Landesgericht Innsbruck aussagen. Vorab sorgte ein Häftling für erneute Gerüchte: Wie die Tageszeitung “Österreich” am Dienstag berichtete, belaste sich der Mann selbst als Mitwisser und behaupte, der durch Selbstmord aus dem Leben geschiedene Entführer Wolfgang Priklopil sei im Fall Kampusch kein Einzeltäter gewesen.

Keine Auskünft im Fall Kampusch

Der in einer Außenstelle der Justizanstalt Stein einsitzende Mann soll die Staatsanwaltschaft Innsbruck mittels eines Briefs kontaktiert haben. Am Landesgericht wurde gegenüber der APA nicht einmal die Existenz des angeblichen Schreibens bestätigt: Zum Fall Kampusch laufe ein Verfahren, daher gebe es keine Auskünfte. Auch das Bundeskriminalamt gab sich bedeckt: “Zu einem laufenden Verfahren geben wir keine Stellungnahme ab”, sagte Sprecherin Silvia Strasser.

Kampusch von Organisation entführt?

Der Schreiber gibt laut “Österreich” an, er habe sein “Wissen” mehrfach Staatsanwälten angeboten, sei aber “abgeschasselt” und mit Psychiatrierung bedroht worden. Tatsächlich laufe gegen ihn ein Besachwaltungsverfahren am Bezirksgericht Liesing. Seiner Darstellung nach wurde Natascha Kampusch im Auftrag einer Organisation entführt und an die Mitglieder “vermarktet”. Kidnapper Priklopil sei eifersüchtig geworden, er hätte das Mädchen heiraten wollen und sollte “ausgeschaltet” werden: “Das habe ich abgelehnt und mich von der Gruppe zurückgezogen”, behauptet der Mann laut “Österreich”.

APA/Vienna.at

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