Fall Heidrun W.: Gerichtsmediziner als Sachverständiger soll Klarheit bringen

Erich Habitzl, Sprecher der Anklagebehörde, bestätigte am Montagnachmittag einen Vorabbericht der Tageszeitung “Österreich” (Dienstag-Ausgabe) darüber, wie im Fall Heidrun W. weiter vorgegangen werde.
Expertise als Mediziner gefragt
Reiter soll sich aus medizinischer Sicht dazu äußern, ob die Schilderungen des Beschuldigten zum Tathergang und insbesondere zu den Verletzungen des Opfers nachvollziehbar seien, sagte Habitzl. Wann es ein entsprechendes Gutachten geben werde, stehe noch nicht fest. Es werde wohl einige Zeit in Anspruch nehmen, bis eine Expertise vorliege. Der Auftrag an Reiter sei vergangene Woche ergangen.
Der in dem Fall beschuldigte Tischler wurde am 22. Mai festgenommen und ist in U-Haft. Er spricht davon, dass Heidrun W. bei einem Waldspaziergang einem Unfall zum Opfer gefallen sei.
Aussagen zum Unfall von Heidrun W. widersprüchlich
“Der Staatsanwaltschaft in Wiener Neustadt wird es offenbar zu bunt, was der Hauptverdächtige im Fall Heidrun W. aussagt: Stets spricht er von einem Unfall, der sich jedes Mal anders abgespielt haben soll. Einmal war es eine Reflexreaktion, dann eine Abwehrbewegung, weil sie ihn unsittlich begrapscht habe. Einmal stürzte die Frau auf einem Weg auf einen Stein, dann in eine Schlucht, wobei die Kindergärtnerin gepfählt wurde”, schreibt “Österreich”.
Am 28. September 2001 hatte die Frau ihren sechsjährigen Sohn zu Mittag von der Schule abholen wollen, kam dort aber nie an und blieb verschwunden. Mittlerweile wurde sie für tot erklärt. Der Fall Heidrun W. wird seit einigen Monaten vom Cold Case Management im Bundeskriminalamt neu aufgerollt.
(apa/red)