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Fall Heidrun W.: Anklage lautet auf Mord durch Unterlassung

Die Leiche der jahrelang vermissten Heidrun W. wurde bis heute nicht gefunden.
Die Leiche der jahrelang vermissten Heidrun W. wurde bis heute nicht gefunden. ©APA
Mord durch Unterlassung lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gegen einen 42-jährigen Verdächtigen im Fall der seit fast zwölf Jahren verschwundenen Heidrun W., teilte Sprecher Erich Habitzl mit.
Mordanklage gegen Verdächtigen
U-Haft verlängert
Belastendes Gutachten
Verdächtiger offenbart Details
Psychiatrisches Gutachten
Tischler festgenommen
Spur nach 10 Jahren

Die Kindergartenhelferin soll in einem Wald in der Buckligen Welt ums Leben gekommen sein. Die Leiche wurde bis heute nicht gefunden.

Am kommenden Montag startet der zweitägige Geschworenenprozess in Wiener Neustadt. Ein Urteil wird für den 7. Juni 2013 erwartet.

Der Fall Heidrun W.

Der beschuldigte Tischler, der die gegen ihn gerichteten Vorwürfe bestreitet, war Ende Mai vergangenen Jahres wegen dringenden Tatverdachts – mehr als zehn Jahre nach dem Verschwinden der Frau – festgenommen worden. Seitdem befindet er sich in U-Haft. Er zählte bereits zu Beginn der Ermittlungen zum Kreis der Verdächtigen, man konnte ihm aber nichts nachweisen.Sein Mandant werde sich “nicht schuldig bekennen”, erklärte Rechtsanwalt Ernst Schillhammer. “Es gibt in dem Fall kein Tatopfer, keinen Tatort, kein Tatwerkzeug, keine Tathandlung und daher auch keinen Täter”, so der Verteidiger.

Heidrun Wastl ist seit dem 28. September 2001 verschwunden. An diesem Tag hatte sie ihren sechsjährigen Sohn zu Mittag in Wiener Neustadt von der Schule abholen wollen, kam dort aber nie an. Nach seiner Festnahme gab der Tischler in der Folge an, mit der Kindergartenhelferin in einem Wald bei Lanzenkirchen – Ofenbach in der Buckligen Welt spazieren gewesen zu sein, wobei sie stürzte und sich tödlich verletzte. Große polizeiliche Suchaktionen blieben erfolglos. Die Frau wurde mittlerweile für tot erklärt.

Prozess in Wiener Neustadt ab Montag

Im anstehenden Prozess werden auch ein psychiatrischer und ein gerichtsmedizinischer Gutachter zu Wort kommen.

Die Expertise des Letzteren soll laut Staatsanwaltschaft Zweifel an der Unfallversion des Verdächtigen hervorheben. Auch 18 Zeugen werden im Rahmen des Beweisverfahrens einvernommen.

(APA)

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