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Faktor Mensch und Sicherheit beim Fliegen

Themen der Flugsicherheit und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Flugmedizin werden bis Sonntag bei den 10. „Zürser Tagen für Flugmedizin“ diskutiert.

Veranstalter sind die Österreichische Akademie für Flugmedizin sowie die Österreichische Luftfahrtbehörde Austro Control. Experten aus dem In- und Ausland behandeln u.a. Themen wie „flugmedizinische Tauglichkeit“, „Burn out Syndrom von Flugpersonal“ oder „Der Faktor Mensch als größtes Risiko für die Sicherheit in der Luftfahrt?“.

Die Bedeutung der Schnittstelle Mensch-Maschine in modernen Hochleistungsflugzeugen werde immer deutlicher, hieß es. 100 Prozent Sicherheit sei ein Traumziel, das nur zu erreichen sei, wenn der Faktor Mensch beim Fliegen optimiert werde. Die  wirtschaftliche Situation der Luftfahrt führe aber dazu, dass die Leistungsfähigkeit des Luftfahrtpersonals extrem gefordert werde. Der Selektion und der lebenslangen psychologischen und flugmedizinischen Betreuung der Piloten komme daher größte Bedeutung zu. Österreichs Flugmediziner müssten stets auf dem letzten Stand des Wissens in der schnellen Entwicklung der Medizin sein, um ihre Entscheidung über Tauglichkeit und Untauglichkeit eines Piloten oder Flugverkehrsleiters optimal treffen zu können, um damit die von allen gewünschte Sicherheit in der Luftfahrt zu garantieren.

Austro Control Chefarzt  Wolfgang Köstler ging in seiner Festrede auch auf die Rolle des Fliegerärztlichen Sachverständigen für die Flugsicherheit ein. Die Flugmedizin habe sich zu einer Spezialdisziplin der Medizin entwickelt, die ihre Aufgabe darin sehe, einerseits jene zu selektieren, die nach erfolgreichem Bestehen aller vom Gesetzgeber vorgegebenen Tests auf Grund ihrer physischen und psychischen Tauglichkeit Piloten oder Flugverkehrsleiter sein dürfen. Die Erhaltung dieser Tauglichkeit, möglichst ein ganzes Luftfahrerleben lang, bezeichnete Köstler als weitere Aufgabe der Flugmediziner und Flugpsychologen: „Es soll auch in Zukunft in Österreich so sein, dass vom Gesichtspunkt der Flugmedizin aus der Weg zum und vom Flughafen das Gefährlichste am Fliegen ist“.

Derzeit erfüllen 117 Fliegerärztliche Sachverständige diese Aufgabe in Österreich, gleichsam als verlängerter Arm der Luftfahrtbehörde, um für eine flächendeckende flugmedizinische Versorgung der Luftfahrer zu sorgen. Die Bedeutung der Flugmedizin unterstrich Köstler mit dem Hinweis, dass es nach österreichischer Gesetzeslage (Zivilluftfahrerpersonalverordnung) kein Alterslimit für irgendeine Pilotentätigkeit (bis hin zum Segelflieger) gibt, „solange der Proband seine körperliche, psychologische und fachliche Fitness immer wieder, in kürzer werdenden Intervallen unter Beweis stellen kann“.
 

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