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Fair Play im öffentlichen Raum weiterhin auf Erfolgskurs

Die Fair Play-Teams sind in 17 Wiener Bezirken vermittelnd tätig
Die Fair Play-Teams sind in 17 Wiener Bezirken vermittelnd tätig ©Pressefoto Votava / PID
Die Initiative "Fair Play", die Wiens Park-Nutzer weiterhin zu Eigeninitiative und Teilhabe ermuntern soll, wird fortgesetzt. Zahlreiche Fair Play Teams sorgen in den meisten Bezirken auch in den nächsten Jahren für ein friedliches Miteinander im öffentlichen Raum.

Fairness hat für die Fair-Play-Teams, die in Wien in Parks und auf öffentlichen Flächen im Einsatz sind, höchste Priorität. Der Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Information und Sport hat Mittel in Höhe von insgesamt 560.000 Euro für die Jahre 2012 und 2013 genehmigt.

17 mal Fair Play in Wien

Fair Play findet in enger Kooperation mit den Bezirken statt. 2011 haben insgesamt 17 Wiener Bezirke Fair-Play-Teams in den Sommermonaten im Einsatz gehabt. “Wir haben durchwegs positive Rückmeldungen von allen beteiligten Gruppen. Die MitarbeiterInnen der Fair-Play-Teams bringen Menschen dazu, sich mit den Herausforderungen im öffentlichen Raum zu beschäftigen, sich aktiv an Veränderungsprozessen zu beteiligen, und so für alle Beteiligten befriedigende Lösungen zu finden”, so Christian Oxonitsch.

Bei jungen Menschen sehr erfolgreich

Über 50 sozial geschulte MitarbeiterInnen der Fair-Play-Teams waren von Mai bis September 2011 in 17 Wiener Bezirken unterwegs, um mit den Parknutzern, an der Verbesserung des Zusammenlebens auf öffentlichen Plätzen zu arbeiten und Gespräche zu führen.

Die Unterstützung der Fair-Play-Teams wurde von mehr Männern als Frauen genützt. Ihr Anteil betrug im vergangenen Jahr rund 60 Prozent. Von den Angeboten angesprochen fühlten sich aber alle Altersgruppen gleichermaßen: Die Fair-Play-Teams hatten Kontakt mit 30,4 Prozent Kindern bis 11 Jahre, 34,3 Prozent Jugendlichen bis 19 Jahren und 35,4 Prozent Erwachsenen.

Vermittler bei verschiedenen Anliegen

Die Themenbereiche, mit denen die Fair-Play-Teams konfrontiert werden, sind vielfältig: Angefangen bei Anliegen der Parkgestaltung über geänderte Raumaufteilungen, Zustand der öffentlichen Flächen bis hin zu unterschiedlichen Interessen in Bezug auf Ruhe bzw. Spielbedürfnis.

Durch die regelmäßigen Begegnungen mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Park konnten die Fair-Play-Teams schrittweise das Vertrauen der GesprächspartnerInnen gewinnen, sodass die Menschen in weiterer Folge auch sehr persönliche Probleme mitteilten.

Hilfe bei persönlichen Problemen

Es sind gerade persönliche Lebenslagen, die den Menschen sehr am Herz liegen, und die in Gesprächen mit den Fair-Play-Teams erörtert werden. Ob Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche, in Beziehungen oder innerhalb der Familie. Hinzu kommen die Bereiche Ausbildung, Armut und Wohnungssuche. Die Fair-Play-Teams versorgen interessierte ParknutzerInnen mit entsprechendem Informationsmaterial, vernetzen bei Bedarf mit Institutionen der Stadt Wien und kümmern sich im Bedarfsfall auch um einen Schlafplatz für obdachlose Menschen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Förderung von Begegnung, dem gemeinsamen Tun und dem Ermuntern der NutzerInnen, ihre Anliegen zu äußern. Wichtig für alle Beteiligten ist der kontinuierliche Informationsfluss zwischen den NutzerInnen, den Fair-Play-Teams und der jeweiligen Bezirksvorstehung.

Ganzjahres-Betrieb in Rudolfheim-Fünfhaus

Die Aufrechterhaltung der aufgebauten Kontakte und des Informationsflusses war in Rudolfsheim-Fünfhaus mit ein Grund, dass dieser Bezirk im Herbst 2011 als erster auf Ganzjährigkeit umgestellt hat. Auch hier sind die positiven Aspekte hervorstechend, wie Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal bestätigt. “Es ist von unschätzbarem Wert, auf diese Weise die Fühler zu den MitbürgerInnen auszustrecken, rasch auf deren Vorstellungen zu reagieren und sie beteiligen zu können.” Die Ganzjährigkeit bietet auch den Vorteil, dass die aus den Rückmeldungen entstandenen Projekte ohne Unterbrechung und mit personeller Kontinuität geplant und durchgeführt werden können. Dabei wird in den Wintermonaten wichtige Vorarbeit für die kommende Saison geleistet.

Dr. Safah Algader vom Verein Juvivo, dem Leiter des Fair-Play-Teams im 15. Bezirk, nennt zwei besonders nennenswerte Projekte: “In Zusammenarbeit mit dem Verein “KUS-Netzwerk für Bildung, Soziales, Sport und Kultur” ist die Aufstellung von Graffiti-Wänden geplant, die jeweils von den SchülerInnen der Berufsschule Hütteldorferstraße zu bestimmten Themen, wie Gewalt oder Rassismus, gestaltet werden sollen. Da Verunreinigung im öffentlichen Raum eine kontinuierliche Problematik ist, wird weiters für das Frühjahr 2012 ein Kooperationsprojekt mit der Abfall Recycling Austria organisiert.”

Vernetzung durch Fair Play

Für Gerhard Zatlokal wird an diesen Beispielen die wichtige Vernetzungstätigkeit der Fair-Play-Teams deutlich. “Hier tritt die Drehscheibenfunktion der Fair-Play-Teams zu Tage, die Möglichkeit, die Interessen vieler MitbürgerInnen zu bündeln und in ihrem Sinne zu vernetzen. Die Menschen wollen ihr Umfeld ja gestalten – und unter anderem durch die Fair-Play-Teams werden sie dazu ermutigt.”

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