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Fahrschein-Kontrolle in der U3: Schwarzfahrer bricht Kontrollor die Nase

Ein Kontrollor wurde in der U3 von einem Schwarzfahrer attackiert
Ein Kontrollor wurde in der U3 von einem Schwarzfahrer attackiert ©Wiener Linien/Johannes Zinner (Sujet)
Eine ganz gewöhnliche Fahrschein-Kontrolle, die am Mittwoch in der U3-Station Johnstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus durchgeführt wurde, endete mit einem schwer verletzten Kontrollor. Der Mann war von einem Fahrgast unvermittelt attackiert worden, nachdem dieser keinen Fahrschein vorweisen konnte, und erlitt einen Nasenbeinbruch.

Wie Wiener Linien Pressesprecher Daniel Amann gegenüber VIENNA.AT bestätigte, kam es bei einer Schwerpunktkontrolle am Mittwochnachmittag kurz nach 14:00 Uhr in der U-Bahn-Station der Linie U3 zu dem Zwischenfall. Wie bei einer solchen Kontrolle üblich, hatte sich laut Amann eine größere Gruppe der Wiener Linien-Kontrollorgane bei der Durchgangssperre im oberen U-Bahn-Bereich versammelt, wo die von der U-Bahn heraufkommenden Fahrgäste hindurchgehen und einen gültigen Fahrschein vorweisen müssen.

Schwarzfahrer versetzte Kontrollor Kopfstoß

“Der Kontrollor hat seine Arbeit gemacht und die Fahrscheine kontrolliert, da ist er von dem Fahrgast unvermittelt attackiert worden. Der 22-jährige Mann hatte keinen Fahrschein – und hat ihm einen Kopfstoß gegen die Nase versetzt. Knochen gegen Knochen – er hat ihm das Nasenbein gebrochen.”, schildert Amann.

Amann gab an, später erfahren zu haben, dass der Täter wegen einer anderen Straftat polizeilich gesucht werde und möglicherweise deshalb so aggressiv geworden sei.

U3-Kontrollore hielten Täter fest: Das ist erlaubt

Die Kontrollore hatten daraufhin die Polizei verständigt und den Schwarzfahrer bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten – wozu sie entgegen weit verbreiteter Gerüchte durchaus das Recht haben. Der Pressesprecher erklärte, dass das Festhalten den Kontrollorganen der Wiener Linien gemäß in der Strafprozessordnung vermerktem Anhalterecht und Eisenbahnrecht durchaus gestattet sei. Wie manche Medien berichteten, sollen die Kontrollore daraufhin handgreiflich geworden sein und auf den 22-Jährigen eingeschlagen haben – was der Pressesprecher jedoch entschieden dementierte.

Der verletzte Kontrollor wurde daraufhin Amann zufolge mit einem Nasenbeinbruch und weiteren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. “Das Wichtigste ist jetzt für uns, dass der Kollege wieder gesund wird.”, so der Pressesprecher abschließend über den Vorfall in der U3.

Mann täuschte Anfall vor

Wie die Polizei in einer Aussendung angab, täuschte der Beschuldigte bei seiner Festnahme den Polizisten gegenüber einen epileptischen Anfall vor, weshalb er von den Sanitätern untersucht und ebenfalls in ein Spital gebracht wurde. Der 45-jährige Bedienstete wurde nach dem Vorfall in der U3 stationär aufgenommen.

Bisher zwölf Übergriffe im Jahr 2013

Laut Wiener Linien sind im ersten Quartal 2013 Kontrolleure zwölf Mal von Fahrgästen attackiert worden. Bei den Übergriffen handelte es sich um verbale Attacken sowie um Handgreiflichkeiten wie Bespucken oder Treten, sagte Wiener-Linien-Sprecher Dominik Gries.

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