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Fahrradfahrer sein in Wien: Auf zwei Rädern durch die Stadt

Fahrradfahrer gehören nicht zu den beliebtesten Verkehrsteilnehmern.
Fahrradfahrer gehören nicht zu den beliebtesten Verkehrsteilnehmern. ©dpa (Symbolbild)
Biker, Pedalritter, Radler und Rad-Rowdies - nicht immer sind die Synonyme, die in der medialen Berichterstattung über Fahrradfahrer in Wien verwendet werden, positiv konnotiert. VIENNA.AT hat Wiens Radververkehrs-Beauftragten Martin Blum getroffen und ihn gefragt, wie sie eigentlich sind, die Radfahrer in Wien.
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“Radfahren ist Zufußgehen auf zwei Rädern”, meint Martin Blum beim Interview in der Fußgängerzone der Mariahilfer Straße. Entsprechend ist er auch dafür, dass das Radfahren dort weiterhin erlaubt bleibt. Er habe die Erfahrung gemacht, dass es dort “kaum Konflikte” gebe. Viele sehen das anders. Und diese andere Sicht spiegelt ziemlich gut wider, welchen Status Fahrradfahrer in Wien haben. Gelinde gesagt gehören sie nicht zu den beliebtesten Verkehrsteilnehmern der Stadt.

Fahrradfahrer sein in Wien

Radverkehrsanteil soll erhöht werden

Fahrradfahrer genießen in Wien kein besonders gutes Ansehen und werden oft als rücksichtslos und/oder störend empfunden. Eine Umfrage unter Autofahrern (in ganz Österreich) hat gezeigt, dass sie nicht nur Hassobjekt sind, sondern vor allem auch als gefährlich empfunden werden. Fakt ist: Die Zahl der Radfahrer ist steigend und das ist auch so gewünscht. Die Stadt Wien hat es sich zum Ziel gemacht, den Radverkehrsanteil bis 2015 auf zehn Prozent anzuheben. Aus diesem Grund wird viel Geld in die Hand genommen, um die Infrastruktur zu verbessern. Wobei nicht alle Vorschläge auf viel Begeisterung stoßen. Hier könnte man wohl die grün gefärbten Radwege als Paradebeispiel nennen.

Den typischen Fahrradfahrer gibt es nicht

Den typischen Fahrradfahrer in Wien gebe es nicht, wie Martin Blum im Interview betont. Verschiedene Typen lassen sich jedoch ausmachen: Es gibt den gemütlichen Stadtradler, der Fahrradfahren nicht nur als reine Art der Fortbewegung ansieht, sondern auch als lustvollen Zeitvertreib. Dann gibt es die Mountain Biker, die eher in den Außenbezirken anzutreffen sind, als im innerstädtischen Verkehr. Das Feindbild schlechthin sind die Kampfradler, Rad-Rowdies und Raser: Viele von ihnen nutzen als Kuriere ihr Fahrrad auch beruflich und sind in vielen Fällen ohne Bremse mit ihren Fixies unterwegs.

Auch wenn es ebenso viele Gründe gebe, Radzufahren wie auf das Rad zu verzichten, meint Wien Radverkehrs-Beauftragter jedoch, dass man viele der letzteren Gründe entkräften könne. Ausreden wie “zu kalt, zu gefährlich, zu anstrengend” sind ihm zwar bekannt, doch er meint, dass das einfach eine Frage der Gewohnheit sei. Gerade im Winter sollte man nicht aufs Rad verzichten meint er, denn seine Devise laute “Wadenkraft statt Hustensaft”.

Fahrradwege in der Stadt

1.223 Kilometer umfasste das Wiener Radverkehrsnetz im Jahr 2012. Ein weiterer Ausbau ist geplant. Zu den bekanntesten Radwegen der Stadt gehören der Gürtelradweg, der Ring-Rund-Radweg und der Donauradweg. Wien ist auch die erste Stadt Österreichs, die neben fahrradfreundlichen Straßen mit der Kuchelauer Hafenstraße auch über eine Fahrradstraße verfügt. Hier haben die Radler – endlich einmal – Vorrang.

Mehr zum Thema Fahrradfahren finden Sie in unserem Themen-Special.

(SVA)
 

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