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Facebook-Gruppe macht gegen Conchita Wurst beim Song Contest mobil

Conchita Wurst vertritt Österreich 2014 beim ESC.
Conchita Wurst vertritt Österreich 2014 beim ESC. ©APA
"Nein zu Conchita Wurst beim Song Contest" sagen mittlerweile 38.954 Unterstützer (Stand: 4. Oktober) einer Facebook-Gruppe. VIENNA.AT hat nachgefragt, warum die Initiatoren sich dagegen engagieren, dass Conchita Wurst Österreich 2014 beim ESC vertritt.
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Wie berichtet, wird Österreich 2014 von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen vertreten. In diesem Jahr gibt es keinen Vorentscheid, das Publikum hat bei der Auswahl des musikalischen Vertreters kein Mitspracherecht. Das ist regelkonform, kommt aber nicht bei allen Song Contest-Fans gut an. Die Facebook-Gruppe “Nein zu Conchita Wurst beim Song Contest” fand innerhalb weniger Tage tausende Unterstützer. Sie wurde spontan von einer einzelnen Person gegründet und wird derzeit von sechs Personen betreut.

Facebook-Gruppe richtet sich nicht gegen die Person

Auf die Frage, was genau das Anliegen ihrer Facebook-Gruppe sei, heißt es von den Initiatoren: „NEIN zu Conchita Wurst beim Song Contest” wurde aus Protest gegen die Entscheidung des ORF, Conchita Wurst ohne vorheriges Publikums-Voting zum European Song Contest zu schicken, gegründet. In aller Deutlichkeit muss gesagt werden, dass wir mit der Seite die Person Conchita Wurst persönlich nicht schädigen oder in irgendeiner Weise diskriminieren wollen! Es geht uns nicht darum, ein Statement Pro oder Contra Travestie, sexueller Ausrichtung oder musikalischer Qualität abzugeben, sondern darum, dass man bei der Auswahl eines Vertreters, der Österreich vor einem Zig-Millionenpublikum vertreten soll, die Gebührenzahler des Landes befragen soll.”

Conchita Wurst beim Song Contest

Bereits 2012 wollte Conchita Wurst für Österreich beim Song Contest antreten, konnte sich im Publikums-Voting jedoch nicht durchsetzen. Dass Wurst in Kopenhagen punkten könnte, sehen die Gegner auf Facebook auch so, führen das jedoch nicht auf die Stimme, sondern allein auf das Aussehen zurück: “Genau das ist ja auch der Grund warum er Medienpräsent ist, die Provokation und Polarisation sind ja seine Werkzeuge. Gesanglich haben wir hier in Österreich sehr viele Künstler die mehr drauf haben, oder zumindest schon einmal ohne Hilfe des ORF eine CD oder Single auf den Markt gebracht haben”, finden sie. Zudem solle Österreich ihrer Meinung nach “im Ausland nicht für seine übertolerante Haltung gegenüber sexuellen und/oder gesellschaftlichen Minderheiten bekannt werden”, sondern das Image als “Land der Berge” beibehalten.

Welchen Song Conchita Wurst singen wird, soll erst im Frühjahr 2014 bekannt gegeben werden, heißt es Seitens des Managements. Für ein Interview steht man vorher nicht zur Verfügung.

Wer soll Österreich vertreten?

Die Gründer der Facebook-Gruppe ärgert es, dass die Meinung des Publikums bei der Auswahl des Künstlers nicht berücksichtigt wird. “Es gibt so viel Sänger und Sängerinnen, die sehr begabt sind und keine Chance auf den Songcontest bekommen. Wir haben in einem Artikel gelesen, dass wohl das Budget dafür nicht ausreicht, dass ja offensichtlich für ORF-Casting Shows Geld da ist, sieht man aber am aktuellen Fernsehprogramm. Es gibt außerdem auch viele andere Möglichkeiten, man müsste nicht gleich eine große Show veranstalten. Kanäle wie YouTube, Facebook etc. stehen dafür ja auch offen.”

Bei einer Umfrage unter den Unterstützern der Seite kam heraus, dass man Christina Stürmer oder Andreas Gabalier als Vertreter bevorzugen würde. Eine Änderung gilt jedoch als ziemlich unwahrscheinlich. “Der Song Contest ist unserer persönlichen Meinung nach für die Katz”, so die Facebook-Protestler. In den vergangenen beiden Jahren ist Österreich mit den Trackshittaz und Natalia Kelly nicht über das Semi-Finale hinausgekommen. Zudem ist die ESC-Geschichte des Landes keineswegs kontinuierlich, denn in vielen Jahren (1969, 1970, 1973, 1974, 1975, 2006, 2008, 2009, 2010) hatte man sich auch dazu entschlossen, gar nicht erst teilzunehmen.
(SVA)

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