Die Kredite sollen nun nach ihrem Ablaufen neu vergeben werden und würden im November beziehungsweise Dezember fällig. Mit dem Schritt solle der Geldmarkt beruhigt werden, so die Notenbank.
Für Experten kommt der Schritt nicht überraschend. “Ich erwarte, dass die Kredite vor Jahresende noch einmal verlängert werden”, sagte Christoph Rieger von Dresdner Kleinwort. Der Bedarf bei den Banken an Zentralbankgeld sei weiterhin vorhanden. Möglicherweise hielten die Notenbanken auch dauerhaft an derartigen Instrumenten fest. “Die EZB ist bemüht, ihre Liquiditätsgroßzügigkeit zurückzufahren, bei der US-Notenbank Fed kann ich mir aber nur schwer vorstellen, dass der Hahn zugedreht wird.” Allerdings bestehe das Risiko, dass die Märkte abhängig von der Stütze würden. “Das ist wie Methadon”, sagte Rieger.
Erst am Mittwoch hatte die EZB gemeinsam mit der Schweizerischen Notenbank und in Absprache mit der Fed längere Laufzeiten für Dollar-Geschäfte angekündigt. Die Fed verlängerte zugleich ihre Primary Dealer Credit Facility um weitere sechs Monate, die sie nach dem Beinahe-Zusammenbruch der US-Investmentbank Bear Stearns Mitte März geschaffen hatte. Das Instrument solle dann zurückgenommen werden, wenn die Lage auf dem Geldmarkt nicht länger “ungewöhnlich und ernst” sei.