Sicherheitsmaßnahmen seien nicht eingehalten worden, um einen ohnehin unrealistischen Terminplan einzuhalten.
NASA-Chef Michael Griffin sagte dazu am Donnerstag, er habe von diesen Vorwürfen gehört und die Kritiker aufgefordert, ihre Meinung offen zu sagen. Die NASA werde sich jeder Kritik stellen.
In der Stellungnahme des Gremiums hieß es weiter, Managementfehler hätten die Mission komplizierter und teurer gemacht als notwendig. Einige der Fehler, die zum Absturz der Columbia geführt hätten, wie ein überhebliches und anmaßendes Management, seien vor dem Discovery-Start am 26. Juli nicht abgestellt worden, so der am Mittwoch veröffentlichte Bericht von sieben der insgesamt 26 Experten.
Wir haben erwartet, dass die NASA nach der Columbia-Katastrophe hohen Ansprüchen gerecht werden würde. Wir wurden enttäuscht, so das Urteil der 26-köpfigen Task Force. Unter den Experten sind frühere Astronauten, NASA-Ingenieure und Wissenschafter. Sie sollten prüfen, inwieweit die amerikanische Raumfahrtbehörde die 15 Forderungen der Columbia-Ermittler umgesetzt haben.
Die drei wichtigsten dieser Forderungen seien unerfüllt geblieben, resümieren die Experten. So sollte verhindert werden, dass sich beim Start Teile der Außenverkleidung lösen. Ebenso wenig sei die Möglichkeit geschaffen worden, die Raumfähre im All zu reparieren. Und auch der Schutz vor Schäden durch Trümmerteile sei nicht verbessert worden.
Tatsächlich löste sich auch beim Start der Discovery ein Stück Isolierschaum, allerdings ohne die Außenhaut zu beschädigen. Als Konsequenz sagte die NASA alle weiteren Flüge zunächst ab. Der ursprünglich für September geplante nächste Discovery-Start wurde auf nächstes Jahr verschoben und soll frühestens im März erfolgen.