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Experten raten Müttern und Babys zu Nähe auch bei Corona-Infektion

Mutter und Baby brauchen den Körperkontakt - Coronakrise hin oder her
Mutter und Baby brauchen den Körperkontakt - Coronakrise hin oder her ©Pixabay (Sujet)
Wer in der aktuellen Situation Mutter wird, ist vielfach verunsichert: Dürfen Mütter trotz Corona-Infektion mit ihren Neugeborenen kuscheln und sie stillen?
Schwangere keine Risikogruppe?
Das müssen werdende Mütter jetzt wissen

Diese Frage dürfte bei steigenden Fallzahlen immer mehr Mütter und Ärzte beschäftigen. Und ist klar zu beantworten: Experten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfehlen Körperkontakt. Auch das Stillen wird empfohlen - unabhängig davon, ob bei Mutter oder Kind eine Infektion vermutet oder auch bestätigt wurde.

Infizierte Mütter: Diese Vorsichtsmaßnahmen machen Sinn

Allerdings ist Vorsicht geboten: Eine Mutter mit bestätigter Infektion solle alle möglichen Vorkehrungen treffen, um eine Übertragung des Virus auf ihr Kind zu vermeiden, einschließlich Händewaschen vor dem Berühren des Kindes und Tragen einer Gesichtsmaske, rät die Gesellschaft.

Selbst wenn Babys noch nicht infiziert sind: Eine Trennung nach der Geburt im Krankenhaus kann eine Infektion aus Sicht der US-amerikanischen Expertin Alison Stuebe nur verzögern, aber kaum verhindern, wie sie in einem Fachartikel in der Zeitschrift "Breastfeeding Medicine" erläutert. Spätestens zuhause hätten die meisten Familien gar keine Möglichkeiten, die Neugeborenen zu separieren, schreibt die Wissenschafterin.

Trennung von Mutter und Kind würde Stress bedeuten

Eine Trennung von Mutter und Kind habe außerdem verschiedene Nachteile, so die Spezialistin für Gesundheit von Mutter und Kind an der Hochschule für öffentliche Gesundheit in Chapel Hill. "Isolation ist ein wichtiger Stressfaktor für Neugeborene", so Stuebe. Solche Babys hätten eine höhere Herz- und Atemfrequenz. Auch bei den Müttern könnten Stresssymptome auftreten. Eine weitere Gefahr sei, dass die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind gestört werde.

Covid-19: Für Babys weniger gefährlich

Stuebe betont, dass die Datenlage schwach und die Empfehlungen unterschiedlich seien. Während auch die Weltgesundheitsorganisation WHO zu Körperkontakt zwischen Mutter und Kind bei einer Coronainfektion rate, laute die Empfehlung der Amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC, Mutter und Kind so lange zu trennen, bis die Mutter nicht mehr ansteckend ist.

Für Babys und jüngere Kinder ist Covid-19 nach derzeitigem Kenntnisstand kaum eine Gefahr: Nur in Einzelfällen entwickeln sie schwere Symptome, meist sind Kinder mit Vorerkrankungen betroffen. Todesfälle sind extrem selten.

(apa/red)

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