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Ex-WEGA-Polizist überfiel in Wien Geldtransporter: Prozess

Ex-Polizist überfiel in Wien-Alsergrund Geldtransporter: Prozess
Ex-Polizist überfiel in Wien-Alsergrund Geldtransporter: Prozess ©APA (Sujet)
Am 17. Juni müssen sich im Straflandesgericht die beiden Räuber, darunter ein ehemaliger Polizist, verantworten, die in der Nacht auf den 23. Dezember 2013 bei einem Überfall auf einen Geldtransporter in Wien-Alsergrund 3,47 Millionen Euro erbeutet haben sollen.

Der Hauptangeklagte und mutmaßliche Drahtzieher, Gerald E. (49), Ex-Polizist bei der WEGA, wollte damit angeblich ein Hilfsprojekt in Afrika finanzieren. Der Mann hatte nach einer Schussverletzung den Polizeidienst quittiert und eine Sicherheitsfirma gegründet. Bei einem Auftrag in Afrika sah er das Leid der Bevölkerung und beschloss, dagegen etwas zu tun.

Ex-Polizist überfiel Geldtransporter

Als er es beruflich mit jenem Unternehmen zu tun bekam, das unter anderem die Befüllung von Bankomaten abwickelt, lernte er eine 35-jährige Frau kennen. Diese war in dem Unternehmen unter anderem für Sicherheitssysteme und die Fahrrouten der Geldtransporter zuständig.

Als die Frau im Frühjahr 2013 aus der Firma ausschied, soll Gerald E. sie unter Ausnützung ihres Insiderwissens überredet haben, zur Umsetzung seiner karitativen Träume bei einem Überfall auf einen Geldtransporter mitzumachen. Laut Anklage passten die beiden, die privat nicht liiert waren, am Tag vor Weihnachten auf der Nußdorfer Straße einen Transporter ab. Sie bedrohten den Fahrer und den Beifahrer mit einer Pistole und einer Softgun, als diese einen Bankomaten auffüllen wollten, fesselten die Männer und zwangen sie, sich hinzulegen, um sich die Koffer mit den Banknoten anzueignen.

Prozess  gegen Räuberduo in Wien

Den Ermittlern war rasch klar, dass der Coup ohne entsprechendes Hintergrundwissen nicht durchzuziehen gewesen wäre. Das Sicherheitsunternehmen ging eine Liste mit den ehemaligen Mitarbeitern durch und stieß so auf die 35-Jährige. Ehemalige Kollegen der Frau erkannten diese schließlich auf Fotos aus einer Überwachungskamera wieder, welche die Räuber offenbar übersehen hatten. Nach ihrer Festnahme am 11. Jänner gab die Frau den Namen des Hauptangeklagten preis. Im Haus seiner Schwiegereltern am Millstätter See wurden am Dachboden die Geldkoffer sichergestellt. Fast die gesamte Beute war noch vorhanden.

Dem Duo droht nun eine Haftstrafe zwischen fünf und 15 Jahren. Den Schöffenprozess wird Richterin Claudia Zöllner leiten. Die Urteile sollen bereits am Dienstagnachmittag fallen.

(APA)

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