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Ex-NPD-Funktionär beschaffte Tatwaffe der Neonazis

Der deutschen Bundesanwaltschaft ist es bei der Aufklärung der Neonazi-Mordserie zufolge gelungen, den Weg der wichtigsten Tatwaffe zu rekonstruieren.

Der frühere NPD-Funktionär Carsten S. habe bei Vernehmungen gestanden, der Zwickauer Zelle Ende 1999 jene Ceska gebracht zu haben, mit der die Neonazis zwischen 2000 und 2006 neun Migranten ermordeten, wie die “Süddeutsche Zeitung” berichtete.

Nach Informationen des Magazins “Der Spiegel” gab S. in der Vernehmung an, die schallgedämpfte Pistole vom Typ Ceska 83 Ende 1999 im Auftrag des Neonazi-Trios in Thüringen erworben zu haben. Das Geld für die Waffe – 2.500 Mark – sei angeblich von dem inzwischen ebenfalls inhaftierten Ralf Wohlleben gekommen, der zeitweise dem Landesvorstand der rechtsextremen NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) in Thüringen angehörte, berichtete “Spiegel Online”.

Schalldämpfer und 50 Schuss Munition

Carsten S. habe zudem angegeben, dass die Übergabe der Waffe seinerzeit in Chemnitz erfolgt sei. S. habe sich mit dem mutmaßlichen Rechtsextremisten Uwe Böhnhardt zunächst in einem Schnellrestaurant getroffen, danach sei man gemeinsam in ein nahegelegenes Abbruchhaus gegangen, wo S. Böhnhardt die Ceska, den Schalldämpfer und 50 Schuss Munition ausgehändigt habe.

Der Verteidiger von S. bestätigte laut “Spiegel Online” in einer Stellungnahme das Geständnis seines Mandanten, erklärte aber, S. habe bis November 2011 nichts von geplanten oder begangenen Straftaten der Neonazi-Zelle gewusst.

 

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