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EURO 2016: Österreich vergeigt den Auftakt gegen Ungarn

Ádám Szalai (r.) gelang der erste Treffer für die Ungarn.
Ádám Szalai (r.) gelang der erste Treffer für die Ungarn. ©AP Photo/Hassan Ammar
Die großen Hoffnungen wurden bitterlich enttäuscht. Österreich verliert zum EM-Auftakt gegen Ungarn, Abwehrchef Aleksandar Dragović fliegt mit Gelb-Rot vom Platz.
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Der Österreich-Kader
Der Ungarn-Kader

Österreichischs Nationalmannschaft hat den Start in die EURO 2016 völlig verpatzt. Die ÖFB-Auswahl verlor am Dienstag vor 34.424 Zuschauern im Stade de Bordeaux gegen Ungarn durch Treffer von Ádám Szalai (62.) und Zoltán Stieber (87.) mit 0:2 (0:9) und muss damit wohl in der nächsten Gruppe-F-Partie am Samstag in Paris gegen Portugal punkten, um im Rennen um die Achtelfinalteilnahme zu bleiben.

Für Ungarn-Stürmer Szalai war es der erste Treffer in einem Pflichtspiel seit dem 12. Dezember 2014. Dadurch leitete der Deutschland-Legionär das Ende der österreichischen Serie von elf Pflichtspielen ohne Niederlage ein. Zu allem Überfluss wurde Aleksandar Dragović in der 66. Minute mit Gelb-Rot ausgeschlossen und fehlt nun gegen Portugal – so wie möglicherweise auch der wegen einer Knöchelverletzung ausgetauschte Zlatko Junuzović.

Alaba mit Stangenschuss nach 31 Sekunden

Dabei hätte alles fast so schön begonnen. Nach 31 Sekunden zog David Alaba aus rund 20 Metern ab, sein Schuss sprang aber von der Stange wieder ins Feld. Damit verpassten es die Österreicher, den schnellsten Treffer in der EM-Geschichte zu erzielen und sich früh der offensichtlichen Anfangsnervosität zu entledigen.

Stattdessen schlich sich danach eine Pass-Unsicherheit ein, die man von der ÖFB-Elf in den jüngsten Pflichtspielen nicht gewohnt war. Viele unnötige Fehler ließen keinen Spielfluss aufkommen, zudem störten die Ungarn früh und brachten den Gegner damit des Öfteren aus dem Konzept.

Zwar hatte die Koller-Truppe die meiste Zeit mehr vom Spiel, große Chancen blieben aber Mangelware. In der 10. Minute scheiterte Alaba nach schönem Zuspiel von Marko Arnautović an Keeper Gábor Király, seit Dienstag mit 40 Jahren und 74 Tagen ältester Spieler der EM-Historie.

Ungarn als extrem unangenehmer Gegner

Es dauerte 25 Minuten, bis sich der Oldie wieder auszeichnen musste. Nach weitem Zuspiel von Dragović legte Marc Janko per Kopf auf Zlatklo Junuzović ab, dessen Direktschuss Király gerade noch aus der Ecke fischte. Sechs Minuten später startete die ÖFB-Elf über Arnautović und Junuzović ihren schönsten Angriff der ersten Hälfte, doch Martin Harnik schoss sich wenige Meter vor dem Tor nach Querpass von Arnautovic den Ball im Fallen selbst an die Hand.

Die Ungarn präsentierten sich als der erwartet schwer zu knackende Gegner. In der Defensive standen die Magyaren zumeist sicher, im Spiel nach vorne jedoch hatten sie bis auf relativ ungefährliche Distanzschüsse wenig zu bieten – bis zur 43. Minute. Nach einem Missverständnis zwischen Alaba und Julian Baumgartlinger zog Balázs Dzsudzsák Richtung Robert Almer, sein Schuss aus spitzem Winkel ging jedoch um einige Meter daneben.

Österreichs rabenschwarze Phase

Nach dem Seitenwechsel starteten die Österreicher druckvoll und schafften es vor allem, über die linke Seite Gefahr zu erzeugen. Allerdings fanden die Zuspiele von Arnautović keinen Abnehmer im Strafraum.

Doch dann markierte ein von Almer parierter Dzsudzsák-Weitschuss (55.) den Auftakt von rabenschwarzen Minuten. In der 59. Minute musste Junuzović, der in der ersten Hälfte überknöchelt war, ausgetauscht werden, drei Minuten später fiel das 0:1. Nach Doppelpass mit László Kleinheisler spitzelte Szalai im Fallen den Ball an Almer vorbei ins Netz. Zuvor hatte Christian Fuchs das Abseits aufgehoben.

In der 66. Minute jubelten die österreichischen Fans über ein vermeintliches Tor von Martin Hinteregger. Doch Schiedsrichter Clement Turpin aberkannte das Tor und schloss stattdessen Dragović wegen eines Fouls im gegnerischen Strafraum an Tamás Kádár mit Gelb-Rot aus.

ÖFB-Team nimmt Risiko, Ungarn trifft zur Vorentscheidung

Im Finish versuchten die Österreicher noch mit vollem Risiko, den Ausgleich zu erzielen – allerdings vergeblich. Die beste Chance war noch ein Schuss des eingewechselten Marcel Sabitzer in der 73. Minute weit über das Tor. Die Ungarn lauerten auf Konter und wurden für diese Taktik in der 87. Minute belohnt, als der eingetauschte Stieber einen schnellen Gegenstoß zum 2:0 für den Weltranglisten-20. (Österreich ist 10.) abschloss.

Damit kassierte Österreich auch im 13. Turnier-Match in Folge ein Gegentor und wartet weiterhin auf den ersten Sieg bei einer Endrunde nach mittlerweile sieben erfolglosen Versuchen seit dem 2:1 über dei USA bei der WM 1990. Die nächste Gelegenheit, diese Serie zu brechen, bietet sich am Samstag im Pariser Prinzenpark-Stadion gegen den Gruppenfavoriten Portugal.

(APA, Red.)

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