“Derzeit stehen wir bei 60.000 Vorzugsstimmen”, hieß es aus dem Personenkomitee für Karas am Montagnachmittag gegenüber der APA. Über 8.000 Vorzugsstimmen in Oberösterreich sind hier allerdings noch nicht eingerechnet.
Die Karas-Unterstützer rechnen damit, dass die Gesamtzahl der Vorzugsstimmen noch deutlich ansteigen wird, da sie vorerst nur Wien und Niederösterreich berücksichtigt haben. Hier war Karas als regionaler “Spitzenkandidat” beworben worden. In Wien hatte Karas 28.776 Vorzugsstimmen gesammelt, in Niederösterreich nach Angaben seiner Unterstützer zumindest weiter 30.000. Während Niederösterreich noch nicht vollständig ausgezählt wurde, liegt mittlerweile auch das Ergebnis aus Oberösterreich vor: Hier kam Karas auf 8.068 Vorzugsstimmen, Spitzenkandidat Ernst Strasser nur auf 5.199 und der Oberösterreicher Paul Rübig auf 11.231. Die Bauernbündlerin Elisabeth Köstinger erreichte in Oberösterreich 8.368 Vorzugsstimmen.
Praktische Auswirkungen hat die Vorreihung auf den ersten Listenplatz für Karas nicht, da er auch als Nummer zwei auf einem fixen Mandat ins EU-Parlament eingezogen wäre. Allerdings hat Karas angekündigt, im Fall einer Vorreihung für das Amt des ÖVP-Delegationsleiters in Brüssel zu kandidieren, um das sich auch Spitzenkandidat Ernst Strasser bewirbt.
Karas gilt zwar als chancenlos, weil sich die vier anderen Abgeordneten bereits für Strasser deklariert haben. Ob sich Karas kommende Woche tatsächlich für die Delegationsleitung bewirbt, will er aber erst nach Vorlage des Vorzugsstimmen-Ergebnisses für ganz Österreich entscheiden, hieß es aus seinem Personenkomitee. Es stelle sich nun die Frage, “wie die Partei mit den Vorzugsstimmen umgeht”.
