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EU und USA vor Finanzgipfel auf Konfrontationskurs

Faymann mit Schwedens Premier Reinfeldt (r.)
Faymann mit Schwedens Premier Reinfeldt (r.) ©APA (Archiv/epa)
Beim Weltfinanzgipfel in Pittsburgh ist Streit zwischen Europa und den USA programmiert. Insbesondere bei der Beschneidung gewaltiger Bonuszahlungen für Bankmanager geht die EU auf Konfrontationskurs zu US-Präsident Obama. Auch beim Umbau des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einer Art Weltfinanzpolizisten gibt es unterschiedliche Auffassungen auf beiden Seiten des Atlantiks.   
EU-Einigung bei Bonuspolitik
Hohe Manager-Boni sorgen für Aufregung in den USA

Die EU-Staats- und Regierungschefs einigten sich in der Nacht zum Freitag bei ihrem Sondergipfel in Brüssel auf einen gemeinsame Strategie für das Treffen der 20 stärksten Wirtschaftsnationen (G-20). Es wird nächste Woche (24./25. September) in Pittsburgh (US-Bundesstaat Pennsylvania) stattfinden und ist die dritte Konferenz innerhalb eines Jahres zur Überwindung der Finanzkrise.

Zentrale Forderungen der Europäer lauten: Schärfere Kontrollen des Finanzsystems, globale Strategien zum Schuldenabbau, klare Bekenntnisse im Kampf gegen den Klimawandel. Die Europäer verständigten sich auf eine Kompromisslinie, um Großbritannien mit dem Finanzplatz London einzubinden. Große Teile variabler Vergütungen sollen zeitlich gestreckt werden und bei schlechter Entwicklung eines Geldhauses ganz wegfallen.

Obama will zwar das Problem übermäßiger Managergehälter angehen, lehnt aber individuelle Begrenzungen von Vergütungen ab. Der Gipfelgastgeber, Schwedens Ministerpräsident Reinfeldt, nahm für das G-20-Treffen ausdrücklich Obama in die Pflicht. “Die Finanzkrise ist von den USA ausgegangen”, sagte Reinfeldt.

Die EU wird indes im Rahmen der G-20 keine weltweite Finanzmarktsteuer vorschlagen – es gab beim Gipfel keine einheitliche Linie dazu. Merkel und ihr österreichischer Amtskollege Faymann hatten sich dafür ausgesprochen.

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