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EU-Treffen zu Vogelgrippe in Wien

Bei einem Treffen in der Wiener Hofburg diskutierten die Gesundheitsminister der 25 EU-Mitgliedstaaten sowie Vertreter von Gesundheitsorganisationen.

Die Teilnehmer haben beschlossen, in Hinkunft „mit einer Stimme“ zu sprechen. „Es besteht kein Grund zur Panik – aber wir müssen alle denkbaren Vorkehrungen treffen, damit sich die Geflügelpest nicht ausbreitet“, brachte es EU-Kommissar Marcos Kyprianou auf den Punkt.

Obwohl es „nur“ ein informelles Treffen war, glich die Hofburg ab den Morgenstunden einem Hochsicherheitstrakt. Absperrungen, Sicherheitsschleusen und ein Großaufgebot der Polizei versuchten den internationalen Medienandrang zu kanalisieren. Bereits vor Beginn der Arbeitsgespräche hob Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) das „entschlossene gemeinsame Handeln der Behörden“ innerhalb der EU hervor, lobte die gute Zusammenarbeit und bekräftigte, dass noch in keinem der 25 Mitgliedstaaten ein Verdachtsfall bei Hausgeflügel aufgetreten sei. „Geflügelprodukte sind deshalb mit Sicherheit völlig ungefährlich.“

In der Mittagspause stellten dann die anwesenden Delegierten die Unbedenklichkeit von Geflügelkonsum unter Beweis. Das Menü bestand unter anderem aus Hühnersuppe, gerollten Ei-Gemüsecrepes, faschierten Truthahnlaibchen, gekochten Wachteleiern, fein geschnittener Entenbrust und Wiener Backhendl. Danach stellten sich Rauch-Kallat und Kyprianou einer Hundertschaft europäischer Journalisten.

„Alert not Alarm“, betonte der EU-Kommissar zu Beginn seines Statements. Europa dürfe jetzt nicht überreagieren, selbst wenn es zu Fällen von Ansteckungen mit dem gefährlichen H5N1-Virus auf Geflügelfarmen kommen sollte. „Die Vorkommnisse in der Türkei waren eine Tragödie, aber gleichzeitig auch eine Gelegenheit Daten und Erfahrungen zu sammeln“, so Kyprianou, der sich über die Entwicklung in Afrika besorgt zeigte: „Die EU kann sich allein nicht gegen das Virus schützen“, bekräftigte der Politiker, dass die Bekämpfung der Vogelgrippe ein internationales Anliegen sein müsse.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus den Gesprächen am Freitag kommunizierte Rauch-Kallat: „Wir brauchen eine offensive transparente Informations-Politik – vor allem für Risikogruppen wie Kinder, Senioren, Ärzte, Tierzüchter und Reisende.“ Deshalb sei es wichtig, dass innerhalb der EU eine „Common Language“ entwickelt werde, um die Bürger so klar und rasch wie möglich zu informieren. Auf Vorschlag Griechenlands soll eine EU-weite Medienkampagne gestartet werden.

Die aktuellen H5N1-Fälle bei Wild- und Wasservögeln, aber auch bei Geflügel innerhalb der EU stelle derzeit „ein geringes aber nicht zu unterschätzendes Risiko für die Bevölkerung dar“, kamen die Delegierten zum Schluss. Die weitere Entwicklung des Virus müsse aber genau beobachtet werden. Über einen von der EU koordinierten Medikamentenankauf werde in Kürze entschieden, betonte Kyprianou.

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