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EU bedauert Kopfgeld-Aufruf von Minister

Die Europäische Union hat den Vorstoß eines pakistanischen Ministers kritisiert, ein Kopfgeld auf den Macher des islamfeindlichen Films "Die Unschuld der Muslime" auszusetzen. Die EU bedauere diesen Aufruf, sagte der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, Michael Mann, am Montag in Brüssel.


Der pakistanische Eisenbahnminister Ghulam Ahmed Bilour hatte am Samstag 100.000 Dollar für die Tötung des “Gotteslästerers” versprochen, der für den Film verantwortlich ist. Bilour rief zudem die Taliban und das Terrornetzwerk Al-Kaida auf, sich dieser “noblen Sache” anzuschließen. Ashraf distanzierte sich am Sonntag nach Worten eines Sprechers “vollständig” von dem Mordaufruf.

Gegen den Film “Die Unschuld der Muslime”, in dem der Prophet Mohammed verunglimpft wird, gibt es seit rund zwei Wochen Proteste in der islamischen Welt. Mehr als 50 Menschen wurden dabei bereits getötet. Allein in Pakistan starben am vergangenen Freitag 21 Menschen, mehr als 200 weitere wurden verletzt. Der mutmaßliche Produzent des umstrittenen Films, ein in den USA lebender koptischer Christ aus Ägypten namens Nakoula Besseley Nakoula, hält sich derzeit an einem unbekannten Ort auf.

Hunderte Demonstranten protestierten am Montag in der nordostafghanischen Provinz Badakhshan gegen das islamfeindliche Schmähvideo aus den USA und die Mohammed-Karikaturen aus Frankreich. Im Distrikt Keschm hätten sich am Montag zwischen 500 und 1000 Menschen versammelt gehabt, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Sie hätten anti-amerikanische und anti-französische Parolen skandiert. Unter anderem hätten sie einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu den beiden Ländern verlangt, sollte ihr Glaube weiter verunglimpft werden. Die Demonstration sei friedlich geblieben.

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