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Ertappter Einbrecher verlor die Nerven und sprang aus Fenster: Prozess in Wien

Ertappter Einbrecher sprang in Wien-Neubau aus zweitem Stock: Prozess
Ertappter Einbrecher sprang in Wien-Neubau aus zweitem Stock: Prozess ©APA (Sujet)
In Wien stehen zwei Männer vor Gericht, die versucht hatten in ein Atelier in Wien-Neubau einzubrechen. Die beiden Männer wurden von dem Mieter überrascht und verloren die Nerven.

Kein Glück hatten zwei Einbrecher, die am 27. Jänner 2013 in ein Atelier in der Zollergasse in Wien-Neubau eindrangen. Die 29 und 24 Jahre alten Männer sahen sich plötzlich dem Mieter, seiner Ehefrau und einer Besucherin gegenüber.

Der ältere der beiden Täter, die sich am Donnerstag, den 28. März im Straflandesgericht zu verantworten hatten, verlor in dieser Situation die Nerven: Er attackierte den Mann mit einem Schraubenzieher, stieß ihm diesen in den Oberarm, versetzte der Ehefrau eine Ohrfeige, öffnete dann ein Fenster und sprang aus dem zweiten Stock.

“Ich hab leichte Panik gekriegt”

“Ich hab’ eine leichte Panik gekriegt”, erzählte der 29-Jährige nun einem Schöffensenat (Vorsitz: Andrea Wolfrum). Der sportliche Endzwanziger hatte zunächst einen Balkon im ersten Stock erreicht. Von dort wollte er seine Flucht mit einem weiteren Sprung auf eine sechs Meter hohe Mauer fortsetzen. Dabei rutschte er jedoch ab, stürzte ab und blieb mit einem komplizierten Beinbruch liegen. Die vom Atelier-Mieter verständigte Polizei musste ihn nur mehr “auflesen”, während sein Komplize am Tatort verblieben war und dort festgenommen wurde.

Der geplante Einbruch war für die von Verteidiger Karl Bernhauser vertretenen Männer von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Die wenige Tage vorher mit entsprechendem Werkzeug nach Wien gekommenen, in ihrer Heimat einschlägig vorbestraften Profis hatten sich ihren Angaben zufolge in der Bundeshauptstadt zufällig kennengelernt. “Es wurde die Idee geboren, dass wir gemeinsam Geld verdienen könnten”, schilderte der Ältere dem Gericht. Von einem Firmenschild angelockt, betraten sie in der Zollergasse ein Gebäude und fuhren mit dem Aufzug in den letzten Stock.

Ertappte Einbrecher zeigten sich geständig

Oben angelangt, sahen sich die beiden mit der Tatsache konfrontiert, dass sich der Aufzug ohne entsprechenden Schlüssel nicht mehr öffnen ließ. Sie waren gefangen. Mit erheblicher Gewalt brachen sie die Tür des Aufzugs auf und standen dann im Stiegenhaus, von dem drei Türen wegführten. Der Versuch, die erste zu öffnen, scheiterte. Die zweite Tür führte dann ins Atelier, wo ihnen allerdings bereits der Mieter entgegenkam, der den Lärm im Stiegenhaus gehört hatte und Nachschau halten wollte.

Die Angeklagten gaben zu, unmittelbar vor diesem erfolglosen Einbruchsversuch in ein Büro eingedrungen zu sein und dort einen Fotoapparat, vier Mobiltelefone und USB-Sticks erbeutet zu haben. Mit weiteren, ihnen darüber hinaus angekreideten Fakten wollten sie allerdings nichts zu tun haben. Der Prozess wurde zur weiteren Beweisaufnahme auf unbestimmte Zeit vertagt.

(Red./APA)

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