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Erste "Impfboxen" gehen in Wien in Betrieb

Fünf Schnupfen-Container in Wien wurden zu "Impfboxen" umfunktioniert.
Fünf Schnupfen-Container in Wien wurden zu "Impfboxen" umfunktioniert. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Fünf der sogenannten Schnupfen-Checkboxen in Wien wurden zu Mini-Impfstraßen umfunktioniert. Ab sofort können Kassen-Hausärzte dort die Corona-Impfung verabreichen. In den Ordinationen soll ab kommender Woche geimpft werden.

In der Bundeshauptstadt startet die Corona-Impfung im niedergelassenen Bereich. Zunächst werden Corona-Vakzine in "Impfboxen" verabreicht. Es handelt sich dabei um umfunktionierte sogenannte Schnupfen-Checkboxen, in denen sich bisher Menschen mit grippalen Symptomen untersuchen lassen konnten. Fünf dieser Container werden ab sofort zu Mini-Impfstraßen.

Wien öffnet eigene "Impfboxen", Ordinationen impfen demnächst

Konkret erhalten Boxen in Meidling, Favoriten, Ottakring, Floridsdorf und Donaustadt eine neue Bestimmung, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und der Vizepräsident der Ärztekammer Wien, Johannes Steinhart, am Montag in einer Pressekonferenz erläuterten. Es handelt sich zunächst um ein dreiwöchiges Pilotprojekt.

Hausärzte mit Kassenvertrag können für ihre Patientinnen und Patienten Termine in diesen Räumlichkeiten buchen. Ab kommender Woche wird dann auch in den Ordinationen geimpft - vorerst bei Kassenärzten aus dem allgemeinmedizinischen Bereich und bei Fachärzten für Innere Medizin bzw. Pulmologie.

In den neuen Impfboxen können täglich bis zu 200 Wienerinnen und Wiener einen Stich erhalten. Bereits 180 Ärzte haben dort Slots reserviert. Wird das Projekt fortgeführt, dann ist laut Hacker angedacht, sämtliche 30 Schnupfencontainer hier mit einzubeziehen - da die Erkältungszeit bereits dem Ende zugehe und der Andrang auf die Boxen bereits nachlasse.

Großes Interesse bei Ärzten für Impfungen in Ordinationen

Für die Impfung in den Ordinationen haben bereits rund 1.000 Ärzte Interesse gezeigt, wie am Montag berichtet wurde. Man stehe "Spritze bei Fuß", versicherte Steinhart. Dass Impfstoff übrig bleibt, ist offenbar ebenfalls nicht zu befürchten: "Wir haben schon Wartelisten mit Tausenden Patienten liegen." Viele würden sich offenbar lieber bei ihrem Arzt impfen lassen als etwa in einer der großen Impfstraßen - von denen in Wien derzeit jene im Austria Center in Betrieb ist.

Vorerst werden im niedergelassenen Bereich aber nur 560 Ärzte tatsächlich mit dabei sein. Dies liege an den begrenzten Impfstoffmengen, wie Hacker und Steinhart beklagten. In den Ordinationen werden die Vakzine von Johnson&Johnson - der Impfstoff soll fast ausschließlich im niedergelassenen Bereich verwendet werden - sowie AstraZeneca verabreicht. In den Impfboxen kommt das Produkt von Biontech/Pfizer zum Einsatz.

Über 310.000 Personen in Wien zumindest einmal geimpft

In Wien haben laut Gesundheitsressort bisher 310.791 Personen eine erste Teilimpfung erhalten, 112.573 auch schon die zweite. Bei den Über-80-Jährigen haben demnach bereits rund 80 Prozent den ersten Stich absolviert, rund die Hälfte dieser Gruppe ist bereits voll immunisiert. Bei den 70- bis 80-Jährigen liegt die Impfrate bei knapp 40 Prozent.

Für den April sind vergangene Woche mehr als 100.000 Impftermine freigeschaltet worden - 75.000 davon für die Altersgruppe über 65 Jahre sowie für 22.500 Hochrisikopatienten, sagte Hacker. Er berichtete, dass es in geringem Ausmaß zu Abmeldungen aufgrund von Vorbehalten gegen den Impfstoff von AstraZeneca gebe. Man habe aber weiter keine Bedenken, diesen einzusetzen, betonte er.

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(APA/Red)

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