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Erste Group nimmt Staatshilfe in Anspruch

Erste bekommt Kapital von 2,7 Mrd. Euro
Erste bekommt Kapital von 2,7 Mrd. Euro ©APA (Fohringer)
Die Erste Bank ist buchstäblich die erste österreichische Bank, welche das von der Regierung geschnürte Hilfspaket in Anspruch nimmt. Zur Eigenkapitalsicherung wird die Republik Österreich Paritzipationskapital von 2,7 Mrd. Euro zeichnen.

Vorstandschef Treichl betonte, dass dieser Schritt anders als bei der von hohen Verlusten bedrohten Kommunalkredit aus einer starken Position heraus erfolge.

Der internationale Wettbewerb und neue internationale Kapitalziele zwänge die Bank aber dazu, so Treichl. Damit wird die Kernkapitalquote der Ersten bis Jahresende auf über 10 Prozent steigen. Die Erste Group verpflichtete sich zugleich, in den nächsten drei Jahren Kredite für heimische Firmen- sowie Privatkunden von jeweils mindestens 3 Mrd. Euro zu vergeben. Der Vorstand verzichtet nach eigenen Angaben von sich aus heuer auf Bonuszahlen. Das habe aber nichts mit dem jetzigen Schritt zu tun, betonte die Bank.

Erst Mittwochabend war nach heftigen Konflikten die Parteien-Einigung zum 100 Mrd. Euro schweren Banken-Hilfspaket gekommen. Mit 15 Mrd. Euro kann sich der Staat dabei über eine neue “Banken-ÖIAG” an Banken oder auch Versicherungen beteiligen.

Mit dem Zeichnen von Partizipationskapital der Bank über 2,7 Mrd. Euro erhält der Bund eine fixe Kuponverzinsung von 8 Prozent. Über die Bühne sein soll diese Maßnahme bis zum Jahresende. Am Aktienkapital ist der Bund bei der Erste Group damit nicht beteiligt.

Das PS-Kapital ist frühestens nach 5 Jahren zu 100 Prozent des Nominales rückzahlbar. Dieses PS-Kapital wird auch nicht an der Börse notieren, ist nicht mit Stimmrechten ausgestattet und auch nicht auf andere übertragbar.

Erste-Chef Treichl bezeichnete sein Haus als “grundsolide aufgestellt”. Das laufende Jahr werde trotz der internationalen Finanzmarktkrise das beste in der Geschichte sein. Nach Bekanntgabe der Inanspruchnahme der Staatshilfe öffnete die Aktie der Erste Group, die wochenlang von täglich zweistelligen Kursverlusten gebeutelt war, um mehr als elf Prozent fester. Auch eine Dividende soll ausbezahlt werden, wie Treichl betonte.

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