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Erste Fortschritte in Alitalia-Krise

In den Bemühungen zur Rettung der maroden Fluglinie Alitalia hat es in der Nacht auf Montag einen ersten Durchbruch gegeben. Ein Teil der neun Gewerkschaften unterzeichnete nach langen Verhandlungen in Rom ein Rahmenabkommen mit dem Unternehmerbündnis CAI, das die Airline übernehmen und sanieren will.

Die Pilotengewerkschaft, die den Rettungsplan bekämpft, war nicht unter den Unterzeichnern.

In dem Abkommen wird festgelegt, dass die Alitalia künftig 12.500 Mitarbeiter haben soll, um 11.500 weniger als bisher. Die Übereinkunft wurde von Vertretern der Gewerkschaftsbünde Cgil, Cisl, Uil und Ugl unterzeichnet. Die fünf anderen Gewerkschaften wiesen das Abkommen als “Provokation” zurück, da die Gewerkschaftsbünde die Alitalia-Belegschaft nicht repräsentierten. Die fünf Gewerkschaften hatten vergeblich darauf gewartet, zu den Verhandlungen hinzugezogen zu werden.

Das Unternehmerbündnis CAI verlangt auch einen einheitlichen Kollektivvertrag für alle Alitalia-Mitarbeiter. Darüber konnte bei der Sitzung jedoch keine Einigung erzielt werden, weswegen die Gespräche am Montagvormittag fortgesetzt werden sollen. Ein Gewerkschaftsbundvertreter sagte, die Unterzeichnung des Rahmenabkommens sei “ein erster wichtiger Schritt zur Rettung der Alitalia” gewesen.

Die Verhandlungen über die Sanierung der verlustreichen Airline waren am Freitag wegen des Widerstandes der Gewerkschaften abgebrochen worden. Der Alitalia-Insolvenzverwalter Augusto Fantozzi hatte dann für Aufsehen mit der Warnung gesorgt, die Airline müsse am Montag möglicherweise die Flüge einstellen, weil ihr der Treibstoff ausgehe. Allerdings nahm der vom Staat kontrollierte Energiekonzern ENI seine Drohung zurück, Alitalia kein Kerosin mehr zu liefern. Am Montag sollen die Alitalia-Flüge nach Plan über die Bühne gehen. Fantozzi will aber am Montag die ersten Kündigungsbriefe an das Personal verschicken.

Alitalia schreibt seit Jahren hohe Verluste und konnte den Betrieb in den vergangenen Monaten nur durch einen Überbrückungskredit aufrechterhalten. Das Unternehmen hatte sich Ende August für pleite erklärt und wurde unter die Verwaltung von Fantozzi gestellt.

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