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Thees Uhlmann im Interview: "Nehme mich selbst nicht mehr so wichtig"

Der deutsche Musiker Thees Uhlmann sieht viele Dinge heute anders als zu Beginn seiner Karriere.
Der deutsche Musiker Thees Uhlmann sieht viele Dinge heute anders als zu Beginn seiner Karriere. ©Ingo Pertramer
Der deutsche Musiker und Wortpoet Thees Uhlmann präsentierte unlängst sein neues Studiowerk "#2" in Wien. Wir trafen ihn zum Gespräch über die Bedeutung des 07. März, die Schönheit simpler Alltagsbeobachtungen und seine Liebe zur Stadt Wien.
Der Musiker im Gespräch
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Kurz und knapp als “#2” ist das neue Studiowerk von Thees Uhlmann betitelt – ungewöhnlich für einen Musiker, von dem man episch in die Länge gezogene Songtitel wie “Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf” kennt. Warum liegt jetzt in der Kürze die Würze?

“Ich bin drauf gekommen, dass die erste Idee meist die beste ist, auch wenn sie simpel ist. Natürlich neigt man gerne dazu, kreative Ideen auszuschlachten. Aber ich habe einfach auf den Namen zurückgegriffen, der mir gleich durch den Kopf geschossen ist – es ist meine zweite Platte, also #2,” erläutert der 39-Jährige im Interview, der am 9. November erneut live in Wien gastiert.

Thees Uhlmann erzählt Geschichten aus dem Alltag

Nicht nur der Albumtitel, auch die Songs selbst zeigen neue Facetten des deutschen Musikers. Wurde auf dem Vorgängerwerk noch gerne die Liebe oder die eigene Gefühlswelt als Thema besungen, hat man beim Zuhören nun den Eindruck, dass Thees Uhlmann lieber in die Rolle des Beobachters schlüpft.

“Als tourender Musiker bin ich seit meinem 22. Lebensjahr unterwegs. Und irgendwie nehme ich mich selbst einfach nicht mehr so wichtig. Ich bin aus dem Fokus der Betrachtung bei den Songs bewusst zurückgewichen. Mit 24 finde ich es ja auch total in Ordnung, viel über sich selbst zu singen. Jetzt denke ich aber, dass es im Alltag so viele Geschichten gibt, die es wert sind, erzählt zu werden. Ich bin mir selbst inzwischen auf eine schöne Art und Weise egal geworden.”

Liebes-Hommage an Wien

Neben den schönen Alltagsbeobachtungen ist auch das Thema Krieg musikalisch auf dem neuen Album vertreten – ebenfalls eher ungewohnte Songtext-Gefilde für Thees Uhlmann. “Ein Kumpel von mir war vor ein paar Jahren in Syrien und hat mir von dieser tollen Reise erzählt, davon, was für ein schönes und beeindruckendes Land das ist. Ich dachte mir damals ‘Mensch, da muss ich unbedingt auch mal hin’. Und jetzt, nur kurze Zeit später, sterben dort so viele Menschen und herrscht dort so viel Elend. Ich fand es persönlich wichtig, darüber zu singen.”

Romantischere und verträumtere Klänge hört man weiters bei dem Lied “Zerschmettert In Stücke (Im Frieden Der Nacht)” , in dem Thees Uhlmann durch den 7. Wiener Bezirk schlendert und im Museumsquartier verweilt. Warum gerade Wien auf dem neuen Album eine musikalische Liebeserklärung bekommen hat, was er selbst zu Bezeichnungen wie “Hooligan der Herzen” oder “Bruce Springsteen von Niedersachen” sagt und welche Bedeutung denn der 07. März tatsächlich hat, verriet er uns weiters im Interview:

Red/(ABE)

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