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Erneut Gewalt in den Wiener Öffis am Wochenende: Fahrer zeigt Zivilcourage

Die Gewalt in den Öffis war diesmal nicht direkt gegen den Fahrer gerichtet
Die Gewalt in den Öffis war diesmal nicht direkt gegen den Fahrer gerichtet ©Wiener Linien/Johannes Zinner (Sujet)
Wieder kam es am Wochenende zu gewalttätigen Übergriffen in Straßenbahnen der Wiener Linien. Diesmal wurden jedoch nur indirekt Mitarbeiter des Unternehmens zu Opfern - in einem Fall wurde ein Fahrer verletzt, als er dazwischenging, als ein Mann eine Frau schlug.
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Wie ORF.at berichtete und Wiener Linien-Sprecher Michael Unger gegenüber VIENNA.AT bestätigte, kam es am Samstag bzw. Sonntag erneut zu Vorfällen von Gewalt in Straßenbahnen in zwei Wiener Bezirken, nämlich in Neubau und in Hietzing.

Tatort Straßenbahn-Linie 49

Die Zwischenfälle, die sich am Samstagnachmittag und Sonntagnacht ereigneten, geschahen laut Unger in den Linien 49 und 60.

Bei dem Vorfall am Samstag, der sich Unger zufolge im Bereich der Station Westbahnstraße ereignete, habe ein Fahrgast seine Partnerin in dem Zug der Linie 49 tätlich bedroht bzw. angegriffen und mit Schlägen traktiert.

Mann schlug Frau – Fahrer schritt ein

Ein Fahrgast habe den Fahrer Ungers Schilderung zufolge auf die Situation aufmerksam gemacht, woraufhin dieser Zivilcourage zeigte, indem er den heftigen Streit zu schlichten versucht hätte. Als der Wiener Linien-Mitarbeiter jedoch dazwischenging, bekam er selbst einen Schlag auf den Kopf bzw. “eine stärkere Watsche” ab, so Unger. Der Fahrer habe mit einer leichten Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus eingeliefert werden müssen.

Nach dem Schlag flüchtete der Täter, so die Polizei. Er wurde aber telefonisch ausgeforscht und in Polizeigewahrsam genommen. Wegen diesem und weiterer Fälle von Körperverletzung sei Haft beantragt worden. Der Fahrer wurde mit der Rettung ins Spital gebracht, aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen, so die APA später am Dienstag.

Pistolen-Schuss in der Linie 60

Bei dem Vorfall am Sonntag handelte es sich um einen Gewaltakt, der nicht gegen einen Wiener Linien-Mitarbeiter gerichtet war, so Unger. Dabei fiel nach einem Streit zwischen Fahrgästen in einer Garnitur der Linie 60 ein Schuss aus einer Softgun.

Dieser Zwischenfall geschah laut Unger im Zug an der Haltestelle Sillerplatz, wo es aus unbekanntem Grund zu einem Streit zwischen drei Fahrgästen gekommen war. Einer der beiden zog die Waffe und schoss auf einen seiner Kontrahenten, wie der Sprecher berichtet. Dieser wurde leicht am Unterarm verletzt.

Wie die Polizei mitteilte, wurden die beiden Verdächtigen kurze Zeit später gefasst und wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz festgenommen. Gegen einen der beiden bestand bereits ein Waffenverbot.

Wiener Linien verurteilen Gewalt in den Öffis

“Es waren beides keine klassischen ‘Fahrer-Angriffe’ in dem Sinne – aber natürlich auch bedauerliche Vorfälle, den wir verurteilen”, so der Sprecher.

Vergangene Woche hatte es seitens der Wiener Linien wegen der gehäuften Vorfälle von Attacken auf Wiener Linien-Mitarbeiter eine Betriebsverhandlung gegeben, bei der Maßnahmen zur Abhilfe wie etwa Pocket-Alarme für die Angestellten beschlossen wurden – VIENNA.AT berichtete.

 

 

 

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