Erdogan in Wien: Angeblich inoffizielles Treffen mit Kurz

Das Ministerium bestätigte am Dienstag gegenüber der APA eine entsprechende Vorausmeldung der Kronen Zeitung (Mittwochausgabe). “Es ist ein Treffen für Freitag geplant, ob es fix stattfindet, ist noch offen”, hieß es.
Angeblich inoffizielles Treffen mit Kurz
Laut Ministerium “geht es darum, auf den österreichischen Standpunkt in Integrationsfragen zu pochen. Diesen Standpunkt habe Minister Kurz bereits bei Außenminister Ahmed Davutoglu im Vorfeld der Reise klargemacht.”
Bereits am Montag hatte Kurz bei einem Türkei-Symposium in Wien gesagt, an der Diskussion um die bevorstehende Visite des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan sei abzulesen, wie emotional mit dem Thema Integration umgegangen werde.
Der Außenminister hatte am Montag seinen Appell an den Gast erneuert: “Wir hoffen, dass er die richtigen Worte findet, um das Integrationsklima nicht zu verschlechtern, sondern zu verbessern.” Erdogan möge die Türken aufrufen, sich zu integrieren. Positive Signale seien nötig, das Trennende solle vermieden werden.
Erdogan in Wien – “Gesprächstermin im Auge”
Das geplante informelle Treffen zwischen Außenminister Sebastian Kurz und dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan bei dessen Wien-Auftritt am Donnerstag war am Mittwoch offenbar weiterhin nicht endgültig fixiert. Man habe einen Gesprächstermin “im Auge”, ob dieser stattfinden werde, könne er dann erst “im Nachhinein berichten”, sagte Kurz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Der Außenminister unterstrich einmal mehr seine im Vorfeld des Erdogan-Besuchs geäußerte Position. Er stehe zu dem, was er gesagt habe. Schließlich habe es auch in Erdogans Rede in Köln Wortmeldungen gegeben, die “alles andere als integrationsfördernd” gewesen seien.
Auftritt nehmen wir hin
Den Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten in Wien “nehmen wir hin”, meinte Kurz. Man habe aber auch das Recht zu sagen, dass “kein Wahlkampf ins Land” getragen werden solle. Zum Hacker-Angriff einer türkischen Gruppe im Internet angesprochen, blieb der Außenminister gelassen: “Ich bin sehr unbeeindruckt, was das betrifft”.
(APA)