AA

Entführung im Jemen: "Kidnapper hätten aufgehalten werden können"

Die Entführung im Jemen hätte vermieden werden können, meinen Journalisten.
Die Entführung im Jemen hätte vermieden werden können, meinen Journalisten. ©EPA
Nun wird erstmals Kritik an der Rolle der Sicherheitskräfte laut: Journalist Ramzy Alawi schreib in einem Kommentar der englischen Online-Ausgabe der "Yemen Times", dass man die Kidnapper leicht hätte aufhalten können. Am 22. Dezember wurden ein Wiener und ein finnisches Paar im Jemen entführt.
Angeblich Lösegeld gefordert
Bereits "erste Spur"
Stämme als Entführer?

Wie der “Kurier” (Freitagsausgabe) berichtet, decken sich diese Schilderungen mit einem Bericht einer “Times”-Journalistin für eine finnische Zeitung.

Entführung im Jemen hätte verhindert werden können

Augenzeugen hätten den Sicherheitskräften unmittelbar nach der Entführung eine Beschreibung des Entführungsautos sowie dessen Kennzeichen gemeldet, so Alawi. Aus erster Hand habe er erfahren, dass sich die Behörden weigerten zu handeln, als sie von dem Vorfall informiert worden waren. “Wir haben keine Anweisungen”, zitiert Alawi seine Quelle.

Finnische Polizei bildet Ermittlergruppe

In die Ermittlungen rund um die Entführung eines finnischen Paares und eines Österreichers vor einer Woche im Jemen ist auch die finnische Kriminalpolizei und die Staatsspitze involviert. Wie das Portal der Tageszeitung “Helsigin Sanomat” berichtete, wurde am Donnerstag in Helsinki eine spezielle Ermittlergruppe für den Fall gebildet. Außenminister, Regierungschef und Staatspräsident werden zu dem Fall ebenfalls auf dem Laufenden gehalten.

Der gleichzeitig ernannte Chef der Ermittlergruppe bei der finnischen Kripo, Thomas Elfgren, sagte gegenüber der Zeitung, es bestehe die Möglichkeit, dass einer oder mehrere Beamte in den Jemen entsandt werden, um die jemenitischen Behörden auch an Ort und Stelle zu unterstützen. Ein diesbezüglicher Beschluss könne “kurzfristig” getroffen werden, sagte Elfgren. Eine Entsendung von Beamten käme jedoch nur mit Zustimmung der jemenitischen Behörden in Frage.

Der Chef des Krisenstabes im Helsinkier Außenministerium, Jussi Tanner, hielt sich indes gegenüber der finnischen Nachrichtenagentur STT zu dem Fall mit Informationen auch am Donnerstag weitgehend bedeckt. Tanner zufolge ist außer der finnischen Diplomatie und der Polizei auch die Staatsspitze in den Fall eingeschaltet. Sowohl Außenminister Erkki Tuomioja als auch Regierungschef Jyrki Katainen und Staatspräsident Sauli Niinistö würden ständig auf dem Laufenden gehalten, so Tanner.

Intensiver Kontakt zwischen Behörden

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es geheißen, die finnischen, österreichischen und jemenitischen Behörden hielten in dem Fall “intensiven” Kontakt. Der 26-jährige Wiener und das finnische Paar wurden am 22. Dezember in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa – vermutlich von Stammesangehörigen – entführt.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Entführung im Jemen: "Kidnapper hätten aufgehalten werden können"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen