Nach früheren Angaben der Sicherheitsbehörden wurden sieben der neun getötet, wie zuvor am Montag ein örtlicher Sicherheitsvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die deutsche Presse-Agentur (dpa) vermeldete unter Berufung auf Beamte in der nordwestlichen Provinz Saada wiederum, zwei deutsche Frauen und eine Koreanerin, die seit Freitag gemeinsam mit sechs weiteren Ausländern nördlich der Hauptstadt Sanaa verschollen waren, seien getötet worden.
Unter den neun Geiseln waren insgesamt sieben Deutsche: ein Paar und seine drei Kinder sowie zwei Krankenschwestern. Zudem waren offenbar ein britischer Ingenieur und eine südkoreanische Lehrerin verschleppt worden. Die Erwachsenen arbeiteten früheren Angaben zufolge alle in einer Klinik im Jemen.
Unbekannte hätten die drei Frauen mit Pistolen und Dolchen umgebracht, berichtete die dpa. Die Leichen seien am Montag in einem trockenen Flusstal nahe der Ortschaft Akwan entdeckt worden. Zwei kleine Mädchen, die gemeinsam mit den Frauen verschwunden waren, wurden nach Angaben dieser Beamten-Quelle lebend von den Sicherheitskräfte gefunden. Vier weitere Ausländer – der Vater der Kinder, ein weiteres Kind, eine weitere deutsche Frau und ein britischer Ingenieur – wurden demnach noch vermisst. Die Ausländer hatten am Al-Jumhuri-Krankenhaus in Saada gearbeitet.
Zu der Entführung hat sich bisher niemand bekannt. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte den Bericht über den Leichenfund zunächst nicht. Die jemenitische Regierung, die zunächst die schiitische Houthi-Rebellengruppe in Saada bezichtigt hatte, äußerte sich am Montag nicht mehr öffentlich zu dem Fall. “Die Lage ist extrem verworren, es kursieren wilde Gerüchte über angebliche Geheimverhandlungen”, sagte ein jemenitischer Beobachter.