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"Enkeltrick" boomt

Die Polizei warnt derzeit vor dem unter Betrügern sehr beliebten "Enkeltrick". Der unbekannte Mann gibt sich als Verwandter aus und fordert von den Senioren Geld. Tipps[182KB]

Mehrmals gingen bei Senioren im Unterland in der letzten Zeit Anrufe ein, in denen ein unbekannter Mann sich als Verwandter in finanziellen Nöten ausgab und um Geld bettelte. “Unter anderem versuchte der Mann mehrmals, eine 80-jährige Bregenzerin davon zu überzeugen, dass er ihr Enkel sei”, heißt es von Seiten des Landeskriminalamts. 40.000 Euro wollte der angebliche Enkel “geliehen” haben, die Bregenzerin fiel jedoch nicht auf den Betrüger herein.

Telefonbuch als Hilfe

Der Trick ist zwar alt, doch er funktioniert immer noch bestens, immer mehr alte Menschen werden abgezockt. Die Betrüger durchforsten das örtliche Telefonbuch zum Beispiel nach Vornamen wie Annemarie, Erna und Adelheid, nach Heinrich, Karlheinz und Gustav. Je älter der Name klingt, desto höher die Erfolgschancen. “Hallo, ich bin’s”, melden sich die Täter dann am Telefon. Wenn der angerufene Senior nachfragt, “Ja, bist du es Johannes?”, dann hat der Betrüger per Telefon schon den “Fuß in der Tür”. Jetzt hat er die Information, die er will. Ein naher Verwandter des Angerufenen heißt offensichtlich Johannes.

Gesamtes Erspartes

“Ja, ich bin es, der Johannes”, geht der Dialog deshalb auch weiter, nach anfänglichen Schmeicheleien und Nachfragen kommen die Betrüger dann aber schnell zur Sache. Sie verwickeln ihr Opfer in ein Gespräch, appellieren an ihr Mitgefühl und nutzen so die Gutgläubigkeit alter Menschen aus. Oft hebt der Betroffene dann sein gesamtes Erspartes ab und übergibt das Geld einem vermeintlichen Boten des angeblichen Enkels. Manchmal sind die Täter laut Polizei sogar so dreist, dass sie ihr Opfer zur Bank begleiten.

Im Zweifelsfall Verwandte oder Polizei anrufen

  • Meldet sich telefonisch eine Person, die vorgibt ein Verwandter zu sein und dringend Bargeld zu benötigen, sollte unbedingt immer erst ein Rückruf unter der schon bekannten Telefonnummer des wirklichen Verwandten erfolgen und nicht unter der, die der fremde Anrufer angibt.
  • Ist bei dem Rückruf die betreffende Person nicht erreichbar, sollte mit einem anderen Verwandten Kontakt aufgenommen werden,um die Situation zu klären. Dieses Verhalten gilt nicht als unhöflich und trifft bei seriösen Menschen auf Verständnis.
  • Händigen Sie Fremden niemals Bargeld aus,dass für einen angeblichen Verwandten bestimmt sein soll. Ist ein Sachverhalt nicht zu klären, rufen Sie die Polizei an, um weiteres Verhalten abzusprechen.
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