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Häupl-Gorbach: Einigung

Wiens Bürgermeister Häupl und Verkehrsminsister Gorbach haben sich beim Thema Nordostumfahrung auf die Tunnelvariante unter der Donau geeinigt - Baubeginn für den Zentralbahnhof soll 2007 sein.

Mit einer Einigung in allen wesentlichen Punkten ist am das Verkehrsgespräch von Bürgermeister Michael
Häupl (S) mit Infrastrukturminister Hubert Gorbach (F) zu Ende
gegangen. Bei der Nordostumfahrung (S1) soll die seit
Mittwoch bekannte Tunnelvariante unter der Donau sowie in der Folge
die so genannte Außenvariante großteils auf niederösterreichischen
Gebiet realisiert werden, gaben die beiden Politiker nach dem
Gespräch im Parlament bekannt. Die Donau soll dabei vom Knoten Schwechat kommend mit nur noch zwei statt vier Tunnelröhren Richtung Ölhafen Lobau unterquert werden.


Weiter nordwestlich wird eine zweite Verbindung zwischen Ost- und Donauuferautobahn (A4 und A22) gebaut. Der Ausbau der Raffineriestraße als Verlängerung der A22 entlang der als Nationalpark geschützten Lobau kann damit entfallen. Sollte die Errichtung einer Abfahrt von der S1 beim Ölhafen möglich sein, könnte die Raffineriestraße sogar komplett für den Individualverkehr gesperrt werden, hieß es von Seiten Wiens.


Offen war vorerst noch, ob diese neue Straßenverbindung oberirdisch oder ebenfalls als Tunnel realisiert werden soll. „Es geht nur als Tunnel“, gab sich Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S), der ebenfalls an dem Gespräch teilgenommen hatte, überzeugt. Auch für Alois Schedl, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH, geht die Entwicklung in Richtung Tunnel. Die Straßen- und Brückenvariante ist für ihn aber noch nicht komplett aus dem Rennen.


Häupl betonte, dass in dieser Frage nun die Experten am Zug seien. Grundsätzlich bevorzuge er aber auch dabei eine Donauquerung per Tunnel.


In weiterer Folge soll die Umfahrung in der so genannten Außenvariante großteils auf niederösterreichschem Boden Richtung Norden geführt. Man habe diesem Kompromiss zugestimmt, weil eine Erschließung des Asperner Flugfeldes – ein für Wien wichtigen Stadterweiterungsgebiet in der Donaustadt – über die Bundesstraße B3d zugesagt worden sei.


„Wir haben uns relativ rasch auf eine – wie ich meine – sehr gute
Lösung geeinigt“, gab sich Gorbach nach den rund einstündigen
Gespräch erfreut. Der Umfahrungsring um Wien soll nach seinen Angaben
des Ministers bis 2014 fertig sein und 2,6 Mrd. Euro kosten. Zu
Frage, ob weitere Verzögerungen jetzt noch möglich seien, sagte
Gorbach: „Nach dem Gespräch heute schließe ich das aus. Auch was die
Finanzierung betrifft, ist das auf Schiene.“


Bürgermeister Michael Häupl (S) gab sich nach Ende des Gesprächs erfreut. „Ich halte fest, es ist eine Tunnellösung und es wird keine Beeinträchtigung des Nationalparks geben“, sagte er vor Journalisten zur Nordost-Umfahrung: „Die Umfahrungsfrage ist jetzt im Grundsatz so gelöst, dass die Asfinag (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs AG, Anm.) alle weiteren Planungen durchführen kann.“

Einigung auch bei der Zentralbahnhof-Frage


In der Frage des Zentralbahnhofs soll nun – wie ursprünglich im „Letter of Intent“ zwischen Wien, Bund und ÖBB vereinbart – schon 2007/2008 mit dem Bau begonnen werden. Die Fertigstellung könnte 2011/2012 erfolgen. Von Wien gab es dafür dabei weitere Finanzierungszusagen. Die Stadt wird 120 Mio. Euro für „technische und sozial Infrastruktur“ zu den Gesamtkosten von 420 Mio. Euro beisteuern, sagte ÖBB-Vorstandsdirektor Martin Huber zur APA. Dazu kommen noch die Widmungsgewinne aus der Verwertung nicht mehr benötigter ÖBB-Flächen beim heutigen Südbahnhof

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