Der Abbruch steht bevor. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll, sagt Rudi Längle vom Gnadenhof in Riefensberg und betrachtet das Schreiben in seiner Hand. Das Dokument enthält das definitive Nein der Gemeinde Riefensberg zur Umwidmung des landwirtschaftlichen Gebietes in ein Sondergebiet. Was der Verein Gnadenhof mit Obmann Mag. Rudi Längle vor Weihnachten mühevoll aufgebaut hatte, soll nun der Spitzhacke zum Opfer fallen. Es handelt sich um acht Außenboxen, welche wir am neuen Standort in Riefensberg aufgebaut haben, sagt Gnadenhofbetreiber Rudi Längle. Freilich stimme es, dass man die Stallungen ohne Baubewilligung aufgestellt habe, so Längle, aber es sei ihm keine andere Wahl geblieben. Der Winter hat vor der Tür gestanden und die Tiere haben ein Dach über dem Kopf gebraucht, kontert Längle gegen die Vorwürfe der Gemeinde. Wer das Haflingerfohlen Honey auf der Weide traben sieht, würde nie auf den Gedanken kommen, dass das springlebendige Stutfohlen noch vor einem Jahr vor Hunger und Schwäche kaum stehen konnte. Einem aufmerksamen Pferdebesitzer fiel auf, dass die Stute und das Fohlen auf einer Alpe im Hinteren Bregenzerwald von der Herde abgedrängt wurden. So kam Rudi Längle vom Gnadenhof ins Spiel. Er wandte sich an die Besitzerin und bat diese, das kranke Tier in seine Obhut nehmen zu dürfen. Aber nichts da. Die Besitzerin wollte Geld. Wenigstens den Schlachtpreis. Rudi Längle bezahlte 500 Euro für das Pferd und nahm Honey bei sich auf. Dazu kamen die Tierarztkosten. 70 weitere Tiere hat er inzwischen auf ähnliche Art gerettet.