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Emil Bulls bringen Rockhouse zum Beben

Nach sieben Jahren führte der "Black Path" die Emil Bulls wieder in die Mozartstadt - und die Münchner gaben so dermaßen Gas, als ob sie die langen Jahre der Absenz wettmachen wollten. Bilder 

Als Zugabe wurden gleich zwei Supportbands präsentiert – zuerst die Salzburger Metalhelden von Decent, und danach Sonic Delivery aus der Schweiz, – nicht zu verwechseln mit unseren Local Heroes von Standard Delivery – die sich über das bereits jetzt gut gefüllte Rockhouse freuen und mit einer Mischung aus Papa Roach- und Deftones-esquen Melodien das Publikum für den Hauptact aufwärmen.

Sieben Jahre haben die Emil Bulls laut Aussage von Sänger Christoph von
Freydorf nicht mehr in Salzburg gespielt. Darum forderte er das
Publikum auf, so zu feiern, als ob es hundert Jahre gewesen wären – und
da lassen sich die Fans nicht zweimal bitten, obwohl der Großteil der Konzertbesucher beim letzten Salzburg-Gastspiel der Emil Bulls gar nicht dabeigewesen sein kann, weil noch zu klein. Aber der Altersschnitt des Publikums trügt: die Münchner haben ihre “Nu Metal-Teenieband”-Tage schon lange hinter sich gelassen und ihren eigenen Stil gefunden.

Und der wird von Anfang an mit Vollgas zelebriert: “The Most Evil Spell”, die erste Single vom aktuellen Album “The Black Path” ist der Opener des Emil Bulls-Sets und gibt die Marschrichtung vor – mit vielen Songs von eben diesem Album, wie etwa “Close To The Wind”, “All In Tune With The Universe”, “Nothingness” oder “Glad To Be With You Again”.

Neben den Stücken des “Black Path” werden aber natürlich auch die Klassiker rausgeholt: “Newborn”, “Leaving You With This” und vor allem “Smells Like Rock N’ Roll” vom Debütalbum “Angel Delivery Service” sind heute abend beliebte Singalongs – ganz nebenbei wird auch noch eine Speedversion von Nirvanas “Breed” dazwischengeworfen. Und das Rockhouse wackelt.

Auch der Zugabenteil ist voll mit Hits: Los geht’s mit dem ruhigen “Friday Night”, um als nächstes in einen knüppelharten Slayer/Metallica/SIDO-Medley überzugehen. “Fuffies im Club” als Metal-Version? Ja, bitte! Umso besser passt danach die “Revenge” der Münchner. Bevor die “Wolfsstunde” vom “Black Path” drankommt, gibt’s eine kleine Setlist-Änderung: “Take On Me” wird ausgepackt und abgestaubt – denn laut Sänger Christoph wird die Nummer nur noch “auf Hochzeiten, Firmungen und Swingerclubfeiern” zum Besten gegeben. “Und wenn das Publikum besonders geil ist.” Das muss auf dieser Tour ziemlich oft der Fall gewesen sein, so perfekt wie der Song heute abend klingt.

Nach “Tomorrow I’ll Be Back Home” geht endgültig das Licht wieder an und die Band klatscht mit der ersten Reihe ab, während Bonnie Tyler’s “Total Eclipse Of The Heart” aus den Lautsprechern dröhnt. Das hat mächtig Spaß gemacht und bedarf einer baldigen Wiederholung – also bloß nicht wieder sieben Jahre mit einer Rückkehr warten, liebe Emil Bulls! (doppelR)

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