115 Millionen Euro lassen sich die öffentlichrechtlichen Fernsehanstalten unseres nördlichen Nachbarn die Live-Übertragungsrechte an 27 EM-Spielen kosten.
Gut für die deutschen TVKonsumenten und wahrscheinlich ein Glücksfall für Bregenz und die Region. Denn: Das ZDF möchte ein Open-Air-EM-Studio auf der Festspielbühne einrichten. Zusammen mit dem Public Viewing auf der Bühne und auf dem Festspielplatz würde Bregenz so eine Art fünfter EM-Austragungsort in Österreich. “Wir sind in intensiven Verhandlungen mit den Verantwortlichen des deutschen Senders. Es schaut gut aus, aber eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen”, verriet Festspiel-Pressesprecher Axel Renner den “VN”.
ZDF beeindruckt
Eine ZDF-Delegation hat sich jedenfalls schon vor Ort umgesehen und war mit dem Gesehenen zufrieden. “Bregenz ist für unser EM-Studio die erste Adresse. Wir sind von den optischen Eindrücken sehr angetan. Natürlich würde das die Festspiele etwas kosten, denn der produktionstechnische Aufwand ist sehr groß”, äußerte sich ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz gegenüber den “VN”. Die Vorteile liegen für beide Seiten auf der Hand. Für den Fernsehsender gäbe es kaum ein attraktiveres Kamerabild als die Festspielbühne und den See; für die Festspiele, Bregenz und die Region wäre der Werbewert unbezahlbar.
Quotenhit
Wie professionell und erfolgreich die ZDF-Fernsehleute eine Live-Sportsendung inszenieren können, bewiesen sie im Vorjahr während der Fußball-WM. Damals gab es die Open-Air-Sendung am Potsdamerplatz “mit bis zu 40 Millionen Zusehern”, berichtet Axel Renner. Der damalige Star-Moderator Johannes B. Kerner würde auch in Bregenz gemeinsam mit Jürgen Klopp und Urs Meyer durch die Sendung führen. Obs tatsächlich dazu kommt, entscheidet sich bald. “Sollte es klappen, wäre das ein Hit”, übt sich diesbezüglich sogar der sonst so sachliche kaufmännische Direktor der Festspiele, Franz Salzmann, in Euphorie.
