AA

Elisabeth Fuchs übernimmt Leitung der Kulturvereinigung

Salzburg - Von 1952 bis Ende Dezember 2008 hat Heinz Klier die Salzburger Kulturvereinigung geleitet, jetzt steht dieser altehrwürdige Salzburger Konzert-Veranstalter vor einem Neustart.

Am 1.1.2009 haben zwei Frauen die Geschicke übernommen und zwar Josefa Hüttenbrenner als Geschäftsführerin und Elisabeth Fuchs als künstlerische Leiterin. Zwar hat Klier das laufende Jahresprogramm noch überwiegend selbst kuratiert, dennoch wurden heute, Freitag, Vormittag bei einer Pressekonferenz eine Reihe von Details zur “Kulturvereinigung neu” bekanntgegeben.

Bei der Kulturvereinigung herrscht Aufbruchstimmung, die mit neuem Design in Prospekten, Plakaten und Internet (ab März: http://www.kulturvereinigung.com) auch sichtbar gemacht werden soll. Hörbar soll der Neustart in drei kleineren Konzertreihen werden und zwar in zwei je vierteiligen Zyklen an Sonntagen für die ganze Familie (inklusive Kinderbetreuung) und mit dem “Kleinen Abo” mit Hits aus Barock, Klassik, Romantik und Moderne. Dazu kommt eine Reihe mit moderierten Kinder-, Jugend- und Schülerkonzerten.

Unter dem Motto “Top-Kultur für Jedermann und Jedefrau” soll die Kulturvereinigung auch weiterhin dem “Traditionellen für die Mittelschicht” verpflichtet bleiben. Es habe keinen Sinn, sich neben den Festivals zeitgenössischer Musik wie den “Dialogen” der Stiftung oder der neu gegründeten “Salzburg Biennale” im Bereich der Moderne zu positionieren. “Pärt, Stockhausen oder Cage kann es schon einmal geben, aber im Wesentlichen bleibt die Kulturvereinigung dem klassischen und romantischen Repertoire verpflichtet”, wie Elisabeth Fuchs, Dirigentin und neue künstlerische Leiterin der Salzburger Kulturvereinigung, erläuterte.

Die drei zentralen von insgesamt 5.000 Menschen genutzten Abos “Die Große Symphonie”, Musik der Meister” und “Welt der Musik” werden vorerst gleichbleiben. Die besonders 2008 eher schlecht gelaufenen “Salzburger Kulturtage” im Oktober wird es 2009 und 2010 noch geben, dann soll aber grundsätzlich nachgedacht werden. “Wenn das Publikum dieses Format nicht mehr wünscht, dann werden wir es lassen und etwas Neues machen”, so Fuchs, die von Hans Katschthaler, Altlandeshauptmann von Salzburg und Präsident des Präsidiums der Salzburger Kulturvereinigung, vollinhaltlich unterstützt wird: “Ich werde mich dafür stark machen, dass Elisabeth Fuchs ihre künstlerischen Visionen umsetzen kann, so wie es ihr entspricht. Es soll laufen wie sie will.”

Fuchs dämpfte die Erwartungen allerdings und schränkte ihren Handlungsspielraum selbst ein: “Die Budgets sind derart knapp, dass sich alles Neue selbst erwirtschaften muss. Meine Visionen sind mit Sicherheit radikaler als die finanziellen Möglichkeiten, ein Finanzloch ist undenkbar, da sind wir eingeknebelt.”

Trotz einiger schlechter Jahre verfügt die Kulturvereinigung aber nach wie vor über “nicht unerhebliche” Finanz-Reserven. Dennoch: “Wenn wir keine zusätzlichen Subventionen bekommen, wird das künstlerische Niveau nicht zu halten sein”, sagte Fuchs und verwies auf äußerst niedrige Gagen, die viele Orchester in Kauf genommen hätten wegen des Image-Gewinns im Festspielhaus spielen zu können. Tatsächlich erwirtschaftet die Kulturvereinigung 94 Prozent ihres 2,5 Mio. Euro-Budgets selbst, “nur” knapp 150.000 Euro kommen von Stadt Land, Tourismusförderungsfonds und Bund.

  • VIENNA.AT
  • Kultur
  • Elisabeth Fuchs übernimmt Leitung der Kulturvereinigung
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen