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Elisabeth Blanik: SPÖ-Spitzenkandidatin im Porträt

Landtagswahl TIrol: Die SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik im Porträt.
Landtagswahl TIrol: Die SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik im Porträt. ©APA/EXPA/JAKOB GRUBER
Elisabeth Blanik geht mit einem großen Ziel in die Tiroler Landtagswahl: 25 Prozent für die SPÖ. Eine Herkulesaufgabe für die zierliche, impulsiv-emotionale Lienzer Bürgermeisterin nach dem historischen Tiefststand bei der Landtagswahl 2013 mit 13,72 Prozent.. Die Spitzenkandidatin im Porträt.
Spitzenkandidaten im Kurzporträt
SPÖ: 25 Prozent als Ziel

Elisabeth Blanik wurde am 30. Jänner 1966 in Lienz geboren. Die Mutter zweier Kinder lebt in einer Lebensgemeinschaft. Die Osttirolerin studierte an der Technischen Universität in Wien Architektur. Im Anschluss an das Studium übte sie viele Jahre den Beruf als Architektin aus. 2003 zog sie für die SPÖ in den Landtag ein. Von 2004 bis 2011 bekleidete sie das Amt der Vizebürgermeisterin in Lienz, ehe sie bei der Gemeinderatswahl 2011 den Bürgermeistersessel eroberte, den sie bis heute – nach der “Wiederwahl” 2016 innehat. Im Oktober 2016 löste sie Ingo Mayr an der Spitze der Tiroler SPÖ ab.

SPÖ bei der Tiroler Landtagswahl

“Stärker werden” – auf diesen einfachen Wahlziel-Nenner hat sich die 52-jährige Spitzenkandidatin nun festgelegt, obwohl ihr – ehrgeiziger – Listenzweiter Georg Dornauer mit seiner Aussage über das “25 Prozent-Potenzial der SPÖ” bei der Tiroler Landtagswahl am 25. Februar zuvor ein wenig euphorisch vorgeprescht war. Derart Ambitioniertes aus der unmittelbar zweiten Reihe lächelt Blanik – ganz Wahlkampfprofi – vorerst noch weg.

Blanik unermüdlich im Wahlkampfeinsatz

Unermüdlich ist sie, die die Partei im Oktober 2016 von Ingo Mayr übernommen hatte, im Wahlkampfeinsatz – und das neben ihrem “Zivilberuf” als Bürgermeisterin der Bezirksstadt Lienz, im Bundesland auch nicht gerade zentral gelegen. Die studierte Architektin bringt auch abseits ihres Fleißes vieles mit, das eine erfolgreiche, in der ersten Reihe stehende Politikerin braucht: Sie ist fachlich sowie rhetorisch versiert, besitzt die Gabe, auf Menschen offen zuzugehen und sie für sich einzunehmen und verfügt auch über das im politischen Geschäft notwendige Charisma. Mit all diesem Rüstzeug gelang es ihr, im Jahr 2011 das schwarze Lienz im noch schwärzeren Osttirol rot “umzufärben” – und 2016 wiedergewählt zu werden.

Doch nun muss Blanik dafür sorgen, dass sich ihre kommunalpolitischen Vorteile auch als solche auf einer höheren Ebene, auf jener des Landes, erweisen. Dort, wo die Fähigkeit zur politischen Strategieformulierung- und Umsetzung sowie politisches Gespür noch mehr vonnöten sind. In dieser Hinsicht leistete sich die Osttirolerin bereits unmittelbar nach ihrem Aufstieg zur SPÖ-Chefin in den Augen vieler politischer Beobachter einen Schnitzer – indem sie nämlich für sich ausschloss, selbst ein Amt in einer Landesregierung zu bekleiden. Mittlerweile dürfte sie sich der Problematik einer solchen Aussage als Frontfrau einer Partei bewusst geworden sein und hält sich die Übernahme eines Regierungsamtes doch zumindest offen.

Personelle Erneurungen unter Eslibath Blanik

Gelungen ist Blanik hingegen großteils die personelle Erneuerung der Partei auf den Listen für die Wahl. “Die neue SPÖ” lässt sie unter anderem plakatieren – in personeller Hinsicht hat der Slogan wohl seine Berechtigung. “Freu’ dich Tirol :-)” lautet der zweite, ins Auge stechende Spruch. Worauf sich die Wähler bei einer Stimme für die SPÖ freuen sollen, bleibt indes noch unklar. Man changiert zwischen Oppositionsrhetorik und leisen Regierungsgelüsten. Den klaren Anspruch, bei einer deutlichen Stärkung zu regieren, wie etwa von LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) oder Markus Abwerzger (FPÖ) formuliert, äußerst Blanik nicht. Das Fundament für den Wiederaufbau der Tiroler Sozialdemokratie hat Elisabeth Blanik gelegt. Ob darauf ein Haus in die Höhe schießt oder die Baustelle weiter wuchert, wird sich am 25. Februar weisen.

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